Bauen im Land

Achert-Schule Rottweil: Markante Architektur erfüllt pädagogische Bedürfnisse

Gut 15 Monate hat die Generalsanierung der Achert- Schule in Rottweil gedauert. Die Stadt hat 5,7 Millionen Euro in das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) investiert. Das Projekt wurde mit 1,39 Millionen Euro gefördert und bietet Platz für 90 Schüler. Aus dem Innenhof wurde ein Aufenthaltsraum.

Die Flurbereiche mit Sitzgelegenheiten können als Erweiterung der Klassenzimmer genutzt werden.

STADT ROTTWEIL)

Daten und Fakten

Maßnahme
  • Generalsanierung Achert-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in Rottweil
Bauherrin
  • Stadt Rottweil
Bauzeit
  • 6/2021 bis 10/2022
Architekt
  • AB Löffler, Rottweil
Kosten
  • Rund 5,7 Millionen Euro
Förderung
  • 1,39 Millionen Euro aus dem kommunaler Sanierungsfonds für die Sanierung von Schulgebäuden

ROTTWEIL. Die 1968 erbaute Achertschule in der Steinhauserstraße in Rottweil wurde aus Nachhaltigkeitsgründen nicht abgerissen, sondern generalsaniert. Die charakteristische Architektur der Schule als Sichtbetonbau wurde von Löffler Architekten aus Rottweil noch stärker herausgearbeitet. „Unserer Hochbauabteilung ist es bei der Achert-Schule gelungen, die markanten Architektursprache zu erhalten, das Gebäude aber zugleich auf aktuelle Bedürfnisse anzupassen“, sagt Rottweils Oberbürgermeister Christian Ruf (CDU).

Im  Innern  wirkte  die  Schule durch enge Durchgänge und viel Holz an einigen Stellen sehr drückend. Insgesamt sollte das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) deshalb heller und offener werden.

Mit Baubeginn im Juni 2021 wurde die Schule zunächst in einen Rohbauzustand versetzt und dann wieder aufgebaut. Die 90 Kinder zogen während der 15-monatigen Bauzeit in das Gebäude der Edith-Stein-Schule in der Johanniterstraße um.

Ursprüglichen Kostenplan überschritten

Die Höhe der Kosten für die Erneuerung liegt bei rund 5,7 Millionen Euro. Dabei wurde die Stadt Rottweil mit 1,39 Millionen Euro aus dem kommunalen Fonds für die Sanierung von Schulgebäuden unterstützt. „Die Sanierung der Achert-Schule ist ein weiterer, wichtiger Baustein im Schulhaus-Sanierungsprogramm der Stadt Rottweil“, sagt Ruf. Mit der noch laufenden Sanierung eines der drei städtischen Gymnasien habe die Kommune insgesamt 39,4 Millionen Euro in einem Zeitraum von 15 Jahren investiert.

Frei  von  Komplikationen  war das aktuelle Bauprojekt nicht: Schon in der Planungsphase war deutlich geworden, dass die Sanierung der Achert-Schule einige Probleme aufwerfen könnte. Etliche Überraschungen im Vorfeld hatten die Kalkulation letztlich von ursprünglich 4,2 Millionen Euro auf 5,7 Millionen Euro steigen lassen. Unter anderem hatte sich gezeigt, dass die Leitungen in die Bodenplatte eingegossen waren, weshalb in den ganzen Aufbau eingegriffen werden musste. Zudem waren die Kosten für Lüftung und Elektroinstallation bei der ersten Kostenfestlegung unterschätzt worden.

Schadstoffuntersuchungen hatten ergeben, dass eine Formaldehydbelastung vorlag. Die erforderlichen Arbeiten schlugen mit rund 280 000 Euro zu Buche.

Während der Bauphase wurden die nichttragenden Innenwände zum allergrößten Teil erneuert. Um Barrierefreiheit herzustellen, wurde ein Aufzugturm angebaut.

Die bestehende überdachte Innenhoffläche wurde durch eine Verglasung geschlossen, um so mehr nutzbare Fläche zu schaffen. So entstand ein Aufenthaltsraum, der von der Achert-Schule und der Eichendorffschule für die Ganztagsbetreuung und die Mittagsverpflegung genutzt werden kann. Dadurch ergibt sich laut Löffler Architekten zudem eine energetisch erheblich verbesserte Gebäudegeometrie.

In allen Aufenthaltsräumen wurden die vorhandenen Holzdecken durch Akustikdecken ersetzt, die einen verbesserten Schallschutz bieten. Sämtliche Schulräume wurden entsprechend den aktuellen Anforderungen mit Displays, Medienpulten und W-Lan bestückt. Die Flure wurden mit Tischen und Sitzgelegenheiten ausgestattet, die an der Wand angebracht sind. Diese Bereiche können nun als Erweiterung der Klassenzimmer genutzt werden.

Brandwarnanlage nachgerüstet

Investiert wurde auch in den Brandschutz mit einer Brandwarnanlage sowie Rauchmeldern, die wiederum mit der Haustechnik vernetzt sind. Zudem wurden mehrere Nutzungsbereiche mit voneinander unabhängigen Rettungswegen geschaffen. Die Neugestaltung der Außenanlagen der Schule ist für das Frühjahr 2023 geplant.

Elke Rutschmann

0711 66601 - 148

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