Bauen im Land

Autobahnausbau A 6: Meilenstein für mehr Mobilität in Baden-Württemberg

Der Ausbau der A 6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg wurde als öffentlich-private Partnerschaft mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Euro umgesetzt. Es ist das bislang größte ÖPP-Straßenbauprojekt im Land. Parallel wurden auf 350 000 Quadratmetern Ausgleichsmaßnahmen realisiert.

Die A6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg ist auf sechs Streifen ausgebaut. Die A6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg ist auf sechs Streifen ausgebaut.

VIA6WEST | MICHAEL ENDRES, BJÖRN VILCENS)

Daten und Fakten

Maßnahme
  • Ausbau Autobahn von sechs Fahrstreifen auf der A 6 zwischen Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und Autobahnkreuz Weinsberg
Bauherr
  • Bundesrepublik Deutschland, ViA6 West
Bauzeit
  • 01/2017 bis 11/2022
Kosten
  • Rund 1,3 Milliarden Euro
Gesamtlänge Strecke
  • 47,2 Kilometer
Ausbau auf drei Fahrstereifen
  • 25,4 Kilometer
Länge der Brücke
  • 1,3 Kilometer
Lärmschutz
  • Wände auf 17 Kilometer Länge

HEILBRONN. Die A 6 gilt als eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Frankreich und Osteuropa. „Mit dem sechsstreifigen Ausbau wurde eine zukunftssichere Infrastruktur für die ganze Region geschaffen“, sagt Christine Baur-Fewson, Direktorin Autobahn GmbH Südwest.
Der Ausbau der A 6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg war eines der größten Bauprojekte in Baden-Württemberg und dauerte von Januar
2017 bis November diesen Jahres.

Lärmschutzwände auf Länge von 17 Kilometern

Eine Besonderheit des Projekts: Der Ausbau der A 6 wurde als öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) umgesetzt. Im Januar 2017 übergab die Bundesrepublik Deutschland den Auftrag zum Ausbau an die Projektgesellschaft Via6 West.

Der  ÖPP-Vertrag umfasst ein Volumen von rund 1,3 Milliarden Euro. Er sieht den sechsstreifigen Ausbau der A 6 auf einer Gesamtlänge von 25,5 Kilometer vor und den Betrieb und die Erhaltung des gesamten Autobahnabschnitts auf einer Strecke von 47,2 Kilometern für die Dauer von 30 Jahren.

Neben dem Bau von 13 Kilometern Lärmschutzwänden und 17 Regenwasserbehandlungsanlagen wurden auch zahlreiche Brückenbauwerke erneuert. Eigentümerin der Autobahn ist über die gesamte Zeit die Bundesrepublik Deutschland, es liegt also keine Privatisierung vor. Es wurden lediglich Bau und Betrieb extern vergeben. Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest wiederum überwacht die vertraglich vereinbarten Leistungen. Wegen der großen infrastrukturellen Bedeutung der A 6 und der hohen Verkehrsbelastung musste der Verkehr während der Bauarbeiten mit sechs Fahrstreifen aufrechterhalten werden. Deshalb wurde der nördliche Brückenüberbau zunächst in provisorischer Seitenlage neben dem alten Neckartalübergang hergestellt. Erst nachdem der Verkehr darauf umgelegt worden war, konnte der Neckartalübergang zurückgebaut werden. Am Ende wurde der nördliche Brückenüberbau in seine Endposition verschoben.

Die Neckarlinie der Autobahn A6 wurde in den 1960er-Jahren auf der grünen Wiese gebaut. Geplant wurde sie für maximal 60 000 Fahrzeuge täglich und für wenige Lkw. Mittlerweile sind es bis zu 100 000 Fahrzeuge pro Tag, davon etwa 30 Prozent Schwerlastverkehr. Durch diese Entwicklung gab es zunehmend Stau auf der A 6. Fahrzeuge  wichen  auf  Landstraßen durch die anliegenden Orte aus. „Der Ausbau der A 6 ist deshalb ein wichtiger Meilenstein für mehr Mobilität in Baden-Württemberg. Der hoch belastete Abschnitt zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg wird zukünftig leistungsfähiger und sicherer“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). 350 000 Quadratmeter Ausgleichs-, Ersatz-, und Gestaltungsmaßnahmen  wurden  projektbegleitend realisiert, um die Eingriffe, die der Ausbau verursachte, wieder auszugleichen. Das Neckarvorland wurde abgesenkt, Seitengewässer wurden hergerichtet, Ufer abgeflacht,  Buchten erstellt.

Neue Lebensräume für diverse Tierarten

Es wurden Gebüsche und Röhrichtpflanzungen hergestellt, um Biotope zu schaffen, etwa als Bruthabitate für Vögel. Wald wurde aufgeforstet und Flächen entsiegelt sowie neue Lebensräume geschaffen für Haselmäuse und Eidechsen, Amphibien und Falken entlang der A 6. Bei der Maßnahme habe man aber ebenso die eigenen, strategischen Ziele – Verfügbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit – gut bedienen können, sagte Baur-Fewson.

Indes ist das nächste Großprojekt der Außenstelle Heilbronn bereits in Planung: Vom Kreuz Weinsberg soll es auf der A 6 sechsspurig weitergehen – bis zur bayrischen Landesgrenze vor dem Kreuz Feuchtwangen/Crailsheim.

Elke Rutschmann

0711 66601 - 148

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