Feuerwehrhaus Tübingen-Lustnau: Holzbau als Baustein im Klimaschutzprogramm

Die Fahrzeughalle ist als Durchfahrtshalle konzipiert und Holz ist der zentrale Baustoff des 6,5 Millionen Euro teuren Gebäudes.
Gaus Architekten )Daten und Fakten
- Maßnahme
- Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Tübingen-Lustnau
- Bauherr
- Universitätsstadt Tübingen
- Bauzeit
- 6/2021 bis 11/2022
- Architekten
- Gaus Architekten, Göppingen
- Kosten
- 6,5 Millionen Euro
- Nutzfläche
- 1115 Quadratmeter
Fahrzeughalle 465 Quadratmeter
Lagerbereich 165 Quadratmeter
Verwaltungsgebäude 485 Quadratmeter
- 1115 Quadratmeter
- CO2-Einsparung
- 79 Tonnen
- CO2-Bindung
- 380 Tonnen
- Stellplätze für Fahrzeuge
- sieben
- Besonderheiten
- Grundstück liegt im Hochwassergebiet innerhalb der Überflutungslinien von Ammer und Goldersbach, deshalb gibt es ein unterirdisches Hochwasserbauwerk mit Einlaufschacht in der Alberstraße
Fahrzeughalle mit Zu- und Ausfahtrstoren in zwei Richtungen
- Grundstück liegt im Hochwassergebiet innerhalb der Überflutungslinien von Ammer und Goldersbach, deshalb gibt es ein unterirdisches Hochwasserbauwerk mit Einlaufschacht in der Alberstraße
TÜBINGEN. Mit dem dreigliedrigen Neubau wird ein zukunftsweisendes Gebäude geschaffen, das den gewachsenen Aufgaben der Feuerwehr gerecht wird und damit auch auf die Weiterentwicklung von Aufgabenspektrum, Technik und Fahrzeugmaterial vorbereitet ist, betonen Gaus Architekten aus Göppingen, die das ästhetisch ansprechende Feuerwehrhaus in Tübingen-Lustnau geplant haben.
Holzbau steht für Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Bauherrin ist die Stadt Tübingen. Im November soll der Komplex mit einer Nutzfläche von 1115 Quadratmeter bezogen werden können.
Das Besondere an dem Gebäude: Es besteht zum größten Teil aus Holz. Nur der Aufzugsschacht ist aus Gründen der Statik aus Beton errichtet und für die Bodenplatte wurde ebenfalls Beton verwendet. Gaus Architekten betonen, dass Holzbau ein zentraler Baustein des Klimaschutzprogramms der Stadt Tübingen sei. Daher werde das Feuerwehrhaus im Sinne der Nachhaltigkeit als klimaschonender und zeitsparender Holzbau realisiert.
„Das Haus bindet sehr viel CO2 und ist vorbildlich, was den Energieverbrauch und die Nachhaltigkeit angeht“, sagt Andreas Haas, der Leiter des Fachbereichs Hochbau und Gebäudemanagement. Die Ausführung in Holz soll gegenüber einem konventionellen Massiv- oder Stahlbau sehr viel Kohlendioxid sparen: Statt 85 Tonnen fielen beim Holzbau lediglich sechs Tonnen an. Darüber hinaus bindet das verbaute Holz 380 Tonnen CO2.
„Dem Holzbau stand bisher oft der Brandschutz entgegen. Es ist daher ein besonders gutes Zeichen, ein Feuerwehrhaus aus Holz zu bauen“, erklärt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Bündnis 90/ Die Grünen). Nachhaltig ist das Projekt auch, weil das Holz aus dem Schwarzwald und dem Allgäu stammt. In der Fahrzeughalle mit den dort notwendigen großen Spannweiten sie diese Bauweise besonders wirtschaftlich. Alle Außenwände wurden als Großtafeln bereits vorgefertigt auf die Baustelle gebracht und montiert. Dadurch wurde auch die Bauzeit verkürzt.
Die gedämmte Außenfassade wird von außen von einer vertikalen Holzverschalung und von innen mit Plattenbeplankung getragen. Die gewählte Form der Gebäudehülle mit den abgerundeten Eckbereichen optimiert und vereinfacht die Einsicht in die Verkehrsumfahrung. Sie gibt, so meinen die Architekten, dem Gebäude zugleich einen städtebaulich interessanten Akzent.
Der dreiteilige Baukörper setzt sich zusammen aus Fahrzeughalle, Lagerbereich und Verwaltungsgebäude. Anders als noch am alten Standort ist die Fahrzeughalle jetzt eine Durchfahrtshalle, das heißt, die Feuerwehrautos fahren vorne rein und hinten raus. „Dadurch kommen die Fahrzeuge sehr schnell zum Einsatz und müssen nicht rangieren“, sagt Haas. An die Halle angegliedert werden im Norden die notwendigen Lagerflächen für Ausrüstung, eine offene Werkstatt sowie der Trockenraum.
In einem südlichen Gebäudeteil befinden sich auf zwei Geschossen Verwaltungs-, Umkleide- und Schulungsräume. Durch die Form des Gebäudes ergeben sich zwei unabhängige und unterschiedlich gestaltete Höfe.
Klare Regelung von Zu- und Abfahrt
Im Nordosten des neuen Feuerwehrgebäudes befinden sich parallel zur Stuttgarter Straße die Pkw- und Fahrradstellplätze sowie der Rückkehrhof. Zu- und Abfahrt ist klar geregelt. Autos können sowohl von Norden als auch von Süden anfahren. Die Ausfahrt für die Einsatzfahrzeuge erfolgt über die Stuttgarter Straße.
„Das Haus bindet sehr viel CO2 und ist vorbildlich, was den Energieverbrauch und die Nachhaltigkeit betrifft.“
Andreas Haas, Leiter Hochbau

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