Neubau L 118: Neue Nordumfahrung entlastet den Ortskern von Benningen und senkt Abgas- und Lärmbelästigung

Die 1,2 Kilometer lange Ortsumfahrung von Benningen über die 200 Meter lange Brücke ist jetzt befahrbar.
Regierungspräsidium Stuttgart )Daten und Fakten
- Maßnahme
- Neubau Ortsumfahrung Benningen L 1138
- Bauherr
- Land Baden-Württemberg vertreten durch das Regierungspräsidium Stuttgart
Baureferat West
- Land Baden-Württemberg vertreten durch das Regierungspräsidium Stuttgart
- Bauzeit
- 6/2015 bis 9/2022
- Planung
- Straße: BIT Ingenieure Öhringen; Brücke: Leonhardt, Andrä und Partner Stuttgart
- Kosten
- 24 Millionen Euro
- Länge
- Länge der Trasse:
1,2 Kilometer
Länge Brücke:
195 Meter
- Länge der Trasse:
- Bewegte Massen
- 8000 Tonnen Asphalt; 14 000 Tonnen Schottertragschicht, 4000 Kubikmeter Bodenbewegungen
Land investiert rund 24 Millionen Euro in das Projekt – Inflation und Bauvorschriften sorgen für hohe Mehrkosten
BENNINGEN. Es dauerte deutlich länger und es wurde deutlich teurer als ursprünglich geplant: Seit dem Wochenende ist die 1,2 Kilometer lange und 24 Millionen teure Ortsumfahrung in Benningen (Kreis Ludwigsburg) für den Verkehr wieder freigegeben. Mit dem Bau der neuen Nordumgehung ist zugleich die alte Neckarbrücke für rund eine Million saniert worden. Eine Million Euro kostete auch die 100 Meter lange Stützwand, die unmittelbar an den südlichen Flügel des Widerlagers der Neckarbrücke anschließt.
Nach „Marathon“ am Ziel angekommen
Ursprünglich sollte die Nordumfahrung Ende 2017 fertig sein. 2002 trat der Bebauungsplan in Kraft, im Juni 2015 erfolgte der erste Spatenstich und im Juni 2020 wurde das letzte noch fehlende Mittelstück der neuen Benninger Neckarbrücke eingesetzt. „Wir sind vor zig Jahren losgelaufen. Ein Marathon. Nun sind wir am Ziel“, sagte Benningens Bürgermeister Klaus Warthon (parteilos) bei der Einweihung.
Dass das vom Land geförderte Projekt dann doch noch realisiert wurde, sei dem klaren Willen und gemeinsamen Vorgehen von Gemeinde, Gremien und Bürgern zu verdanken, so der Bürgermeister.
Die Gesamtkosten für den Bau waren zunächst auf knapp acht Millionen Euro geschätzt worden. Die Gründe für die enormen Mehrkosten sind auf die Inflation und die Bauvorschriften zurückzuführen. Die Brücke beispielsweise musste aus Sicherheitsgründen komplett umgeplant werden (siehe Beitrag rechts).
Im historischen Ortskern von Benningen treffen mit der L 1138 von Freiberg nach Marbach sowie der K 1672 aus Richtung Ludwigsburg zwei wichtige überörtliche Straßenverbindungen aufeinander. Die beengten Verkehrsverhältnisse an der Kreuzung der beiden Straßen und auf der alten Neckarbrücke waren Anlass für die Ortsumgehung.
Der Neubau trägt jetzt zur Verringerung der Abgas- und Lärmimmissionen im Ortskern von Benningen bei. Die L 1138 war im Zentrum von Benningen mit rund 8400 Kraftfahrzeugen pro Tag hoch belastet. Durch den Straßenneubau wird mit einer etwa 75-prozentigen Entlastung, also 6500 Fahrzeuge pro Tag, gerechnet. Die Folge: der Durchgangsverkehr und die damit verbundenen Staus inklusive Luftverschmutzungen durch Abgase verringern sich.
Neben der Verkehrssicherheit wird damit auch die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte verbessert. Durch die Umfahrung ist auch eine Ost-West-Verbindung für LKW wieder möglich.
Diverse Ausgleichsmaßnahmen für Amphibien und Fauna
Für die Eingriffe in die Tier- und Pflanzenwelt wurden verschiedene Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt: Amphibienleiteinrichtungen, Neu- und Nachpflanzungen, Ergänzung des Gehölzstreifens am nördlichen Neckarufer und ökologische Verbesserungen der Uferstreifen.
Den Autofahrern in der Gemeinde Benningen steht bereits die nächste Baustelle bevor. Nach Fertigstellung der Nordumfahrung soll die Beihinger Straße saniert und neu gestaltet werden.
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