Debatten im Landtag vom 7. und 8. März 2018

Interesse am muttersprachlichen Unterricht sinkt

Stuttgart. Am muttersprachlichen Zusatz-Unterricht an den öffentlichen Schulen besteht immer weniger Interesse. Insgesamt seien die Schülerzahlen von 54 065 im Schuljahr 2010/11 auf 38 509 im laufenden Schuljahr zurückgegangen, berichtete Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch in der Regierungsbefragung des Landtags. Der durch die Konsulate organisierte Unterricht sei um mehr als die Hälfte bei Griechen, […]

Stuttgart. Am muttersprachlichen Zusatz-Unterricht an den öffentlichen Schulen besteht immer weniger Interesse. Insgesamt seien die Schülerzahlen von 54 065 im Schuljahr 2010/11 auf 38 509 im laufenden Schuljahr zurückgegangen, berichtete Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch in der Regierungsbefragung des Landtags.
Der durch die Konsulate organisierte Unterricht sei um mehr als die Hälfte bei Griechen, um 45 Prozent bei Italienern und um 30 Prozent bei den Türken rückläufig. Für die Ministerin stellt sich deshalb die Frage, ob dieser muttersprachliche Unterricht noch notwendig sei.
Vom Grundsatz her sei beim muttersprachlichen Unterricht nichts zu beanstanden, erklärte Eisenmann. Das Land arbeite völlig problemfrei mit den für die Organisation zuständigen Konsulaten der Herkunftsländer zusammen, die Lehrer und Unterrichtsmaterialien stellen. Auch sei die Bedeutung von Muttersprache unbestritten. Da aber offenbar zu Hause mehr Muttersprache gesprochen werde, müsste stattdessen, auch aufgrund der zunehmenden Sprachdefizite in Deutsch, vielleicht die deutsche Sprache mehr gefördert werden. Sie berichtete, dass bei Schuleingangsuntersuchung ein Drittel massiven Förderbedarf haben. Deshalb stelle sich ihr die Frage, ob der Muttersprachliche Unterricht „noch in unsere Zeit passt“.

Quelle/Autor: Wolf Günthner

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7. und 8. März 2018