Debatten im Landtag vom 5. und 6. April 2017

Ökolandbau ist Wachstumsmarkt in Baden-Württemberg

Stuttgart. Die Parteien waren sich in der Landtagsdebatte am Mittwoch weitgehend einig: Der Ökolandbau ist ein Wachstums- und Zukunftsmarkt in Baden-Württemberg. CDU, FDP und AfD warnten davor, das Thema ideologisch zu betrachten. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), Grüne und SPD betonten die Chancen der ökologischen Landwirtschaft.  „Rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Land werden ökologisch […]

Stuttgart. Die Parteien waren sich in der Landtagsdebatte am Mittwoch weitgehend einig: Der Ökolandbau ist ein Wachstums- und Zukunftsmarkt in Baden-Württemberg. CDU, FDP und AfD warnten davor, das Thema ideologisch zu betrachten. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), Grüne und SPD betonten die Chancen der ökologischen Landwirtschaft.
 „Rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Land werden ökologisch bewirtschaftet“, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Das Land strebe an, diese Rate auf bis zu 25 Prozent zu steigern.

Grüne wollen Bio-Muster-Regionen, bessere Ausbildung und mehr Bio in Kantinen

Martin Hahn (Grüne) gab auch gleich eine Richtung vor, mit welchen Mitteln dies aus seiner Sicht gelingen könnte. Unter anderem nannte er die im Koalitionsvertrag von Grün-Schwarz vereinbarten Bio-Musterregionen, die im Land eingerichtet werden sollen. Auch in die Ausbildung der Landwirte und in die Forschung müsse mehr investiert werden, zudem solle der Anteil an Bio-Lebensmitteln in Kantinen gesteigert werden. „Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen“, so Hahn der das Wachstum der ökologischen Landwirtschaft als „beispielhaftes Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie“, bezeichnete.

Hauk fordert größere Betriebe im Ökolandbau

 „Wachstum gelingt nicht ohne eine gewisse Größenordnung“, sagte Hauk. Der Ökolandbau müsse sich weiter professionalisieren. Auch müsse mehr Wert auf regionale Produkte gelegt werden. Das Qualitäts- und das Biozeichen Baden-Württemberg seien hierbei gute Marketingwerkzeuge. Bio sei nur dann sinnvoll, wenn es auch aus der Region komme, parallel müssten auch die konventionellen Betriebe von regionaler Herstellung profitieren.
FDP fordert, konventionelle Betrieb nicht zu vernachlässigen
Die konventionellen Betriebe lagen auch Friedrich Bullinger (FDP) am Herzen: „Die konventionellen Betriebe dürfen nicht gegen die Ökobetriebe ausgespielt werden“, so Bullinger. Nie zuvor sei die Qualität der Lebensmittel so gut gewesen. Die Ökobilanz von Bioprodukten sei oftmals fragwürdig, insbesondere, wenn sie nicht aus der Region stammten.
Auch Georg Nelius (SPD) betonte, wie wichtig Regionalität sei. Allerdings dürfe man über die erfreulichen Wachstumszahlen nicht vergessen, wo es noch Problem gebe. Nicht in allen Landkreisen wachse die Branche. Auch bei der Tierhaltung sei die Entwicklung nur sehr schleppend.
Entgegen dem Abwärtstrend bei konventionellen Bauernhöfen, steigt die Zahl der Ökobetriebe im Land. Gab es laut statistischem Landesamt im Jahr 2010 rund 3000 Ökobetriebe, waren es 2016 mehr als 3400. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Gesamtzahl landwirtschaftlicher Betriebe um 4000 Stück auf rund 41 000 im Jahr 2016.

Quelle/Autor: Daniel Schmid

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5. und 6. April 2017