Debatten im Landtag vom 15. und 16. Oktober 2014

Preise für Kernobst und Milch unter Druck

Stuttgart. Die Preise für das in Baden-Württemberg wichtige Segment der Äpfel sind nach Ansicht von Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) stark unter Druck. Durch die Spitzenernte in der Europäischen Union, die russischen Importbeschränkungen sowie die knappe Lagerkapazität für Tafelware dränge mehr Ware aus der Ernte auf den Markt. Die Durchschnittspreise für Tafeläpfel lägen aktuell mit 35 […]

Stuttgart. Die Preise für das in Baden-Württemberg wichtige Segment der Äpfel sind nach Ansicht von Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) stark unter Druck. Durch die Spitzenernte in der Europäischen Union, die russischen Importbeschränkungen sowie die knappe Lagerkapazität für Tafelware dränge mehr Ware aus der Ernte auf den Markt.
Die Durchschnittspreise für Tafeläpfel lägen aktuell mit 35 Euro pro Dezitonne sehr deutlich unter dem Vorjahresniveau, berichtete er am Donnerstag in der Fragestunde des Stuttgarter Landtags. Durch den Importstopp von Russland seien die Aussichten für Exporte aus der diesjährigen Ernte „deutlich verschlechtert“. Der Apfelmarkt in der EU bleibe unter Druck.

Befristete Sondermaßnahmen für Obst, Gemüse und Milchprodukte

Auf dem Milchmarkt sei der Druck schon vor den russischen Beschränkungen zu spüren gewesen. Dennoch lag die Erzeugung in der EU im ersten Halbjahr, dank weltweit guter Milchpreise und einer günstigen Futtersituation, um 5,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Russland hatte 2013 einen Anteil von 1,5 Prozent bei den EU-Milcherzeugnissen, vor allem mit Käse. Die EU habe für Obst, Gemüse und Milchprodukte zeitlich und in der Menge befristete Sondermaßnahmen ergriffen, wobei Deutschland in der ersten Runde nicht zum Zuge gekommen sei, sagte Bonde. In der zweiten Runde soll Deutschland die kostenlose Verteilung von Tafeläpfeln und –birnen an begünstigte Einrichtungen angeboten werden.

Zahlen bei der Schweineerzeugung rückläufig

Zum Schweinemarkt erklärte der Minister, auch in diesem Bereich habe schon vor Ausbruch der Ukraine-Krise der Import von deutschen Schweineprodukten in Russland gelitten. Die Schwierigkeiten der Branche würden durch den deutlichen Rückgang der Erzeugerpreise verstärkt. Zudem seien die Zahlen bei der Schweineerzeugung rückläufig. Aus Sicht von Bonde können Regionalität, Qualität und der Absatz heimischer Produkte zur Marktstabilisierung beitragen.

Quelle/Autor: Wolf Günthner

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15. und 16. Oktober 2014