EMBL Imaging Centre Heidelberg: Neubau soll die Verbindung zwischen Wissenschaft und Natur schaffen

Alleine das Gebäude für das Forschungszentrum für Elektronen- und Lichtmikroskopie hat 28 Millionen Euro gekostet.
Gerstner + Hofmeister)Daten und Fakten
- Maßnahme
- Neubau Forschungszentrum für Elektronen- und Lichtmikroskopie, Heidelberg
- Bauherr
- European Molecular Biology Laboratory
- Bauzeit
- 4/2019 bis 6/2021
- Architekten
- Gerstner + Hofmeister, Heidelberg
- Kosten
- rund 28 Millionen Euro Baukosten und 20 Millionen Euro für die Ausstattung
- Förderung
- 29,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln
3,3 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg
- 29,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln
- Nutzfläche
- 6216 Quadratmeter
HEIDELBERG. Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) hatte schon bei der Grundsteinlegung für das EMBL Imaging Center von einer „Bereicherung unserer Wissenschaftslandschaft“ gesprochen. Denn das neue Forschungszentrum bietet Zugang zu den modernsten bildgebenden Technologien in der Biologie, so etwa zu hoch- und ultrahochauflösenden Elektronen- und Lichtmikroskopen. Dazu gehörten auch Neuentwicklungen, die noch gar nicht auf dem Markt verfügbar seien, erklärt das EMBL.
300 Gastwissenschaftler pro Jahr sollen Mikroskope nutzen können
Diese Geräte stehen ab Herbst Forschern aus aller Welt zu Verfügung. Bis zu 300 Gastwissenschaftler sollen pro Jahr am Imaging Centre arbeiten können.
Für den Neubau hat die von mehr als zwei Dutzend Staaten getragene Forschungseinrichtung rund 28 Millionen Euro investiert. Noch einmal 20 Millionen Euro kostete die Ausstattung mit Mikroskopen und die IT-Infrastruktur, die für die Auswertung der Daten erforderlich ist.
Das Land Baden-Württemberg unterstützte das Projekt mit 3,3 Millionen Euro, das Bundeswissenschaftsministerium mit insgesamt 29,5 Millionen Euro, wobei allein 20 Millionen Euro auf das Gebäude selbst entfallen. Aber auch aus der Wirtschaft kam Geld für das neue Forschungszentrum.
Mit dem Neubau auf dem EMBL-Campus an der Südwestflanke des Königstuhls wollen die Architekten des Heidelberger Büros Gerstner + Hofmeister eine „Verbindung zwischen Wissenschaft und Natur“ herstellen. Die Außenhülle ist weitestgehend transparent gestaltet, was Übergänge zwischen innen und außen fließend macht. Wie ein Monolith ist das wissenschaftliche Herzstück des Zentrums in der Mitte des gläsernen Atriums platziert: die 6,5 Meter hohe, 28 Meter lange und acht Meter breite Cryohalle.
Sie bietet Platz für vier hochsensible Elektronenmikroskope mit Tiefsttemperaturtechnik. Diese Cryo-Mikroskope sind bis zu 4,5 Meter hoch. Die Technologie wurde am EMBL von Jacques Dubochet entwickelt, der dafür 2017 den Nobelpreis für Chemie erhielt.
Über einen Meter dicke Bodenplatte gegen Schwingungen
Um Schwingungen, die die Arbeit mit den Mikroskopen beeinträchtigen würden, zu minimieren, sind die Cryohalle und zwölf weitere Mikroskopräume auf einer mehr als einen Meter dicken Bodenplatte platziert. Selbst wenn im Atrium des Imaging Centers Veranstaltungen stattfinden, werde die Mikroskopie nicht gestört, erläutert das EMBL. In Anlehnung an die Spektralfarben bei der Zerlegung des Lichts wurde in den Geschossen ein durchgängiges Farbkonzept verwirklicht: aus gelben, grünen und blauen Farbtönen, die die Orientierung erleichtern sollen.
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