Hochschule Albstadt-Sigmaringen: Denkmalgeschütztes Fabrikgebäude nun ein moderner Lernort
Daten und Fakten
- Maßnahme
- Sanierung Laux-Gebäude der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, 2. und 3. Bauabschnitt
- Bauherr
- Land Baden-Württemberg vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ravensburg
- Architekten
- Ernst2 Architekten, Stuttgart
- Bauzeit
- 10/2018 bis 10/2021
- Kosten
- rund 9,4 Millionen Euro
- Nutzfläche
- rund 2300 Quadratmeter
- Besonderheiten
- denkmalgeschütztes ehemaliges Fabrikgebäude
Schadstoffsanierung erforderlich
gravierende Mängel im Brandschutz behoben
- denkmalgeschütztes ehemaliges Fabrikgebäude
ALBSTADT. Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen in Albstadt (Zollernalbkreis) ist in verschiedenen Häusern untergebracht. Dazu gehört auch der Gebäudekomplex der ehemaligen Textilfabrik Haux mit rund 5400 Quadratmetern Fläche. Weil in dem seit 1992 unter Denkmalschutz stehenden Haus im Jahr 2011 bei einer Brandverhütungsschau gravierende Mängel beim Brandschutz festgestellt wurden, wurde ein Brandschutzkonzept erstellt und mit dem Baurechtsamt der Stadt Albstadt die stufenweise Umsetzung festgelegt, wie das Amt Ravensburg von Vermögen und Bau Baden-Württemberg erläutert.
Räume für Lehre und Wohnungen für Studenten unter einem Dach
Das Gebäude ist nur teilweise im Eigentum des Landes. Rund zwei Drittel der Fläche werden von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen genutzt. Flächen im zweiten Stock und im Dachgeschoss wurden zu 125 Eigentumswohnungen umgewandelt, die an Studenten vermietet werden.
Der Stufenplan sei so aufgestellt worden, dass der Hochschulbetrieb im Gesamtgebäude während der Sanierungen weiterlaufen könne, mit Ausnahme der Bereiche, in denen gerade gebaut wird, heißt es seitens Vermögen und Bau Amt Ravensburg. Der erste Bauabschnitt wurde 2018 beendet. Im gleichen Jahr wurde mit dem zweiten Teil der Sanierungsarbeiten begonnen.
Dieser und der in diesem Jahr begonnene dritte Bauabschnitt wurden vom Land in der Finanzierung zusammengefasst. Für die Arbeiten fallen Kosten von rund 9,4 Millionen Euro an.
In den aktuellen Bauabschnitten wurde das erste Obergeschoss sowie der dritte Stock im Südflügel des Haux-Gebäudes in der Poststraße 6 saniert. Darüber hinaus seien für die Fertigstellung auch Arbeiten im Keller sowie im Dachgeschoss des Südflügels erforderlich gewesen, so Vermögen und Bau. Über alle Geschosse hinweg habe man die beiden Steigschächte instandsetzen müssen.
Zu den aktuellen Arbeiten zählt auch der Abbruch der außenliegenden Nottreppe im Innenhof und die Neugestaltung des Hofbereichs. Die beiden innenliegenden Treppenhäuser seien bereits vor dem Start des zweiten Bauabschnitts saniert worden.
Aufgrund der schlechten Bausubstanz wurden und werden die beiden Stockwerke vollständig entkernt. Bei der Gestaltung der Innenräume orientiere man sich an den bereits fertiggestellten Ebenen im Gebäude, erläutern die zuständigen Projektbetreuer bei Vermögen und bau Amt Ravensburg. „Es soll eine offene und freundliche Arbeitsatmosphäre geschaffen und durch die neue Grundrissorganisation zusammen mit einer transparenten Wandgestaltung eine für jedermann eindeutig erkennbare Differenzierung der verschiedenen Raumfunktionen und Bereiche erzielt werden“, begründen sie die architektonische Konzeption von Ernst2 Architekten aus Stuttgart.
Schadstoffe im gesamten Gebäude beseitigt
Im Haux-Gebäude sind die Studienbereiche Informatik und Bekleidungstechnik/Technische Textilien der Hochschule angesiedelt. Für diese sollen sich mit der Sanierung die Rahmenbedingungen deutlich verbessern. „Studierende wünschen sich nicht nur eine qualitätsvolle Lehre. Sie wollen auch in einem attraktiven Umfeld studieren“, erklärte Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) bei der Baufreigabe durch das Land im August 2018.
Ihre Parteikollegin und Finanzstaatssekretärin Gisela Splett verwies darauf, dass durch die Baumaßnahmen nicht nur das Landesvermögen erhalten werde, sondern durch die Brandschutzmaßnahmen auch die Sicherheit der Studenten erhöht werde.
Zur gesundheitlichen Sicherheit trägt auch die Beseitigung von schadstoffbelasteten Baumaterialien bei. Ein Gutachten hatte ergeben, dass an vielen Stellen Handlungsbedarf besteht. So war etwa die Verkleidung der Fensterlaibungen mit Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen belastet.
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