Ein Passivhaus für die Berufsfeuerwehr in Karlsruhe
Mit dem Neubau ihrer Hauptfeuerwache hat die Stadt Karlsruhe nicht nur Arbeitsbedingungen für die Berufsfeuerwehr erheblich verbessert, sondern auch in Sachen Energieeffizienz Maßstäbe gesetzt. Denn der Neubaukomplex wurde im Passivhausstandard errichtet.

Für den Bau der neuen Hauptfeuerwache wurde Recycling-Beton verwendet.
Bild_Raum Stephan Baumannn)Daten und Fakten
- Maßnahme
- Neubau der Hauptfeuerwache Karlsruhe
- Bauherr
- Stadt Karlsruhe
- Architekten
- HIIIS Harder Stumpfl, Schramm Freie Architekten, Stuttgart
- Bauzeit
- 10/2015 bis 12/2020
- Kosten
- rund 64 Millionen Euro
- Förderung
- 1,6 Millionen Euro vom Land
BadenWürttemberg
- 1,6 Millionen Euro vom Land
- Nutzfläche
- 9500 Quadratmeter
- Besonderheiten
- 4000 Quadratmeter großer
Dachgarten auf der Fahrzeughalle,
Einsatz von Recycling-Beton
- 4000 Quadratmeter großer
KARLSRUHE. Weil das bisherige Feuerwehrhaus in der Karlsruher Innenstadt zu klein war, hat die Stadt eine neue Hauptfeuerwache gebaut. Für das rund 63 Millionen Euro teure Großprojekt gab es aber noch zwei weitere Gründe, wie Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bei der offiziellen Schlüsselübergabe an die Berufswehr erklärte. Zum einen seien vom neuen Standort an der Wolfartsweierer Straße die östlichen Stadtteile besser erreichbar und damit die Abdeckung des Stadtgebiets zusammen mit den anderen Feuerwachen optimal.
Stadt Karlsruhe setzt erstmals Recyclingbeton ein
Zum anderen verwies das Stadtoberhaupt auf den städtebaulichen Aspekt: „Mit dem markanten Bau haben wir einen echten Eyecatcher für den Stadteingang von Osten in Richtung Innenstadt bekommen.“ Auch die mit der Planung beauftragten Architekten des Stuttgarter Büros HIIIS Harder, Stumpfl, Schramm nennen den Standort eine „stadträumlich herausragende Stelle“. Bei den Planungen wurde zudem berücksichtigt, dass die neue Feuerwache mit der schon zuvor am gleichen Standort errichteten integrierten Leitstelle eine Einheit bilden soll.
Deshalb wurde die Fassadengestaltung der Leitstelle für die direkt daneben angeordnete Feuerwache teilweise übernommen. So ist das Gebäude für die Verwaltung der Branddirektion und die Feuerwache mit eloxierten Aluminiumprofilen verkleidet. Die Fahrzeughalle und der 30 Meter hohe Schlauchturm wurden dagegen mit einer Fassade aus Sichtbeton errichtet, die das Profil des Metalls aufnimmt..
Die verschiedenen Fassadenmaterialien erfüllen nicht nur gestalterische Zwecke. Die Metallprofile wirken lärmmindernd. Die Außenwände wurden aus Leichtbeton mit einer Wandstärke von 60 Zentimetern errichtet und bieten so ohne weitere Dämmung den angestrebten Wärmeschutz. Denn das neue Hauptquartier der Karlsruher Feuerwehr entspricht dem Passivhausstandard. Und erstmals hat die Stadt Karlsruhe nach eigenen Angaben für eine kommunale Baumaßnahme Recycling-Beton eingesetzt.
Geothermie deckt einen Teil des Wärmebedarfs
Zum niedrigen Energieverbrauch tragen auch die beiden Heizsysteme bei. Neben der Fernwärmeversorgung wurde ein niedertemperiertes Heizsystem installiert, dass aus Erdwärme gespeist wird. Dazu wurden die Rammpfähle bis in eine Tiefe von 14,5 Metern aktiviert. Die Erdwärme wird in ein geschlossenes Warmwasser-Pumpenheizungsystem eingespeist. Geheizt und gekühlt werden die Büros der Verwaltung und die Aufenthaltsräume der Feuerwache über die Aktivierung der dortigen Sichtbetondecken.
Als Herzstück der neuen Feuerwache bezeichnet Florian Schramm vom Stuttgarter Architekturbüro HIIIS die Fahrzeughalle, die aus zwei hintereinandergeschalteten großen Hallen besteht. In der ersten Halle stehen die einsatzbereiten Feuerwehrfahrzeuge. In der zweiten Halle sind alle Funktionen untergebracht, um die Fahrzeuge zu warten und einsatzbereit zu machen.
Entlang der Wolfartsweierer Straße liegen die Werkstätten hinter den Fahrzeughallen. Auf diese Weise sind alle technischen Bereiche an einem Ort gebündelt.
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