Marktplatz in Stuttgart soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen
STUTTGART. Beige-gelb statt Anthrazit – die Farbe des Pflasters ist die augenfälligste Veränderung auf dem Stuttgarter Marktplatz. Seit dem vergangenen Jahr lässt die Landeshauptstadt ihr „Wohnzimmer“, wie der Platz von manchen Kommunalpolitikern und der Lokalpresse manchmal genannt wird, umfassend sanieren. Rund 12,6 Millionen Euro sollen die Arbeiten kosten.
Offizieller Baustart war im September vergangenen Jahres, doch die ersten Leitungen wurden bereits Ende 2019 verlegt. Um für Veranstaltungen wie Weihnachtsmarkt und Weindorf, aber auch den Wochenmarkt optimale Bedingungen bieten zu können, wurden die Wasser- und Stromanschlüsse erneuert.
Brunnen und Fontänen werden aus dem Bunker gespeist
Der Marktbunker unter dem Platz aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs hat eine neue Funktion bekommen. In den unterirdischen Räumen sind neben den Versorgungsanschlüssen für die Marktstände auch die Brunnenstube für das neue Fontänenfeld und den Trinkbrunnen vor dem Rathaus untergebracht.
Den Rahmen für die Marktplatzgestaltung hatte die Stuttgarter Verwaltung in Abstimmung mit den Gemeinderäten festgelegt. Für die konkrete Planung wurde die Stuttgarter Bürogemeinschaft aus g2 Architekten und Obermeyer Planen und Beraten beauftragt. Die Büros waren aus einem europaweiten Ausschreibungsverfahren als Sieger hervorgegangen.
Gestalterisch hatten sie vor allem drei Aufgaben zu bewältigen. Der Markt sollte barrierefrei werden, der Platz sollte einladender werden und der historische Marktbrunnen besser zugänglich werden. Dazu wird das Kulturdenkmal angehoben und ist damit künftig ohne Stufen erreichbar.
Platz soll für Weihnachtsmarkt wieder nutzbar sein
Für den Marktplatz selbst wird als neue Oberfläche ein helles Granitpflaster verwendet. Die angrenzende Markt- sowie die Münzstraße erhalten ein Betonpflaster. Vor dem Rathaus entsteht eine Treppenanlage mit Sitzstufen aus dunkelgrauem Diorit, einem Tiefengestein vulkanischen Ursprungs .
Bislang war der Markt wegen der Bauarbeiten gesperrt. Doch bis zum Spätherbst soll das Projekt soweit vorangetrieben werden, dass der Weihnachtsmarkt dort stattfinden kann, soweit die Corona-Pandemie dies zulässt. Ganz abgeschlossen werden soll die Sanierung dann rechtzeitig vor dem Weindorf 2022.
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