Tiergarten Ulm: Neubau kommt Mitarbeitern und Gästen zugute

Abgerundete Kanten und eine Fassade aus Holz prägen das Erscheinungsbild des Betriebsgebäudes.
Conné van d‘Grachten)Daten und Fakten
- Maßnahme
- Neubau eines Betriebsgebäudes für den Tiergarten Ulm und Umbau des Bestandsgebäudes
- Bauherr
- Stadt Ulm
- Architekten
- Gräfe Architekten, Ulm mit Neumahr Architekten, Sindelfingen
- Bauzeit
- 8/2019 bis 9/2020
- Eröffnung
- 3/2021
- Kosten
- rund drei Millionen Euro
- Fläche
- 475 Quadratmeter
- Besonderheiten
- Klare räumliche Trennung des Büro- und Schmutzbereichs im neuen Betriebsgebäude
Neuer Kiosk für Besucher im Betriebsgebäude integriert
Neue Futterküche im Bestandsgebäude mit Schaufenster zum Besucherbereich des Tiergartens
- Klare räumliche Trennung des Büro- und Schmutzbereichs im neuen Betriebsgebäude
ULM. Rundungen statt Ecken und rundum Holz als Fassadenverkleidung – das neue Betriebsgebäude des Ulmer Tiergartens fällt ins Auge. Doch gleichzeitig soll die organische Gestaltung „den Baukörper harmonisch in die umgebende Parklandschaft mit dem alten Baumbestand“ einbinden, wie Gräfe Architekten das Konzept beschreibt. Das Ulmer Büro hat zusammen mit Neumahr Architekten (Sindelfingen) den Neubau geplant und die Bauarbeiten dann in allen weiteren Phasen begleitet.
Sanitärtrakt als Schleuse zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen
In dem Neubau sind künftig die zentralen Räume für alle Arbeiten „hinter den Kulissen“ des Zoos untergebracht. Dazu gehören Büros für die Verwaltung und Leitung des Tiergartens, ein Tierarztraum und ein Lager für das Raufutter. Außerdem wurde ein Kiosk für die Besucher im Neubau untergebracht.
Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche sind durch eine leicht versetzte Anordnung auch von außen zu erkennen. Und auch im Inneren haben die Architekten die verschiedene Bereiche klar getrennt. Der Verwaltungsbereich mit den Büros und der sogenannte Schmutzbereich – das sind die Räume, die der Tierpflege, Lagerung und Futterherstellung dienen –, sind durch unterschiedliche Flure erschlossen, Weißflur und Schwarzflur genannt. Als Schleuse liegt dazwischen der Trakt mit Umkleiden, Duschen und Toiletten für die Mitarbeiter. Die klare Zonierung ermögliche optimal strukturierte Arbeitsabläufe und schaffe geschützte, definierte Bereiche für die unterschiedlichen Tätigkeiten, begründen die Planer die Anordnung der Räume.
Auch die Freiflächen rund um die Betriebsgebäude wurden neu geordnet. Zwischen dem alten Haus aus den 1960er-Jahren und dem Neubau liegt der zentrale Betriebshof. Vor dem Veterinärraum wurde ein geschützter Bereich abgeteilt, der zur Beobachtung von möglicherweise erkrankten Tieren genutzt wird. Und vor dem Kiosk entstand eine großzügige Aufenthaltsfläche, die von Pflanzungen von Bambus, Bäumen und Stauden eingefasst wird.
Das neue Hauptgebäude wurde aus Stahlbeton errichtet. Die Holzfassade ist vorgehängt, gedämmt und belüftet. Das angebaute Raufutterlager und das Nebengebäude, das als Garage für Geräte des Tierparks dient, entstanden in Holzständerbauweise.
Tierfutterküche jetzt mit Schaufenster für Besucher
Tiergarten-Chefin Stefanie Kießling zog bei der offiziellen Eröffnung eine positive Bilanz: „Es war eine herausfordernde Bauzeit für Mensch und Tier, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.“ Das Bauvorhaben hat nicht nur Verbesserungen für die Mitarbeiter und für die Versorgung der Tiere gebracht, sondern auch zusätzliche Attraktionen für die Besucher.
Dazu gehört auch die neue Futterküche, die durch Umbauten im alten Betriebsgebäude entstanden ist. Sie hat ein Fenster zum Besucherbereich, durch das die Tierpark-Gäste den Pflegern bei der Zubereitung der Tiernahrung zusehen können.

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