Universität Stuttgart: Zentrum für Quantensensoren nimmt Betrieb auf
Daten und Fakten
- Ministerien
- Neubau des Zentrums für Angewandte Quantentechnologie in Stuttgart
- Nutzer
- Universität Stuttgart, Fachbereich Physik
- Bauherr
- Land Baden-Württemberg vertreten durch Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
- Architekten
- Hammeskrause Architekten, Stuttgart
- Bauzeit
- 1/2018 bis 12/2020
- Kosten
- 41,5 Millionen Euro
- Finanzierung
- 17,25 Millionen Euro vom Bund;
je 12,125 Millionen Euro vom Land und der Uni Stuttgart
- 17,25 Millionen Euro vom Bund;
- Fläche
- 2982 Quadratmeter
STUTTGART. Wenn Wissenschaftler von dem äußerlich schlichten Neubau auf dem Campus der Universität Stuttgart in Vaihingen sprechen, bemühen sie Superlative. Jörg Wrachtrup, Direktor des 3. Physikalischen Instituts der Uni und einer der Leiter des ZAQuant sprach bei der Eröffnung von einer „einmaligen Infrastruktur“, die den Wissenschaftlern einen „Vorsprung im weltweiten Wettbewerb um die Erforschung und Entwicklung von Quantentechnologien“ verschaffe. Und Uni-Rektor Wolfram Ressel stufte den interdisziplinären Forschungsansatz, der im ZAQuant verfolgt wird, als „international einmalig“ ein.
Labore lagern auf gefederten Fundamten
Was das Haus mit seinen knapp 3000 Quadratmetern Nutzfläche so besonders macht, erschließt sich erst im Inneren. In einer zentralen Halle liegen die vier Hochpräzisionsmessräume, in denen die grundlegende Forschungsarbeit stattfindet. Und diese Labore stellten die Planer von Hammeskrause Architekten und das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim vor große Herauforderungen. Die gesamte Gebäudestruktur habe nach den besonderen baudynamischen, akustischen und elektromagnetischen Anforderungen dieser Experimentierflächen ausgerichtet werden müssen, heißt es beim Universitätsbauamt, dass zu Vermögen und Bau Baden-Württemberg gehört.
Um eine Beeinflussung der Messungen durch Schwingungen auszuschließen, ist jedes der zehn Meter hohen Labore auf 150 Tonnen schweren Betonfundamentblöcken errichtet, die auf jeweils sechs pneumatisch gesteuerten Federn gelagert sind. Bei einem der Forschungslabore wurde für den Beton statt Stahl ein Glasfaserverbundwerkstoff als Armierung verwendet, um magnetische Störungen auszuschließen. Und die drei Gebäudeteile – der Kopfbau mit dem Reinraum, der Laborbereich und der Seminarteil – wurden durch durchgehende Bauteilfugen voneinander entkoppelt, um Schwingungen in den Laboren zu vermeiden.
Von außen ist dies wegen der einheitlichen Gebäudehülle jedoch nicht erkennbar. Die Leiterin des Universitätsbauamtes, Carmen Zinnecker-Busch, fasst den Neubau des ZAQuant so zusammen: „Äußerlich ein Gebäude – inhaltlich eher eine Riesenmaschine.“
Diese Riesenmaschine hat insgesamt 41,5 Millionen Euro gekostet. 17,25 Millionen Euro übernahm der Bund, je 12,125 Millionen Euro investierten das Land und die Universität Stuttgart in das Projekt.
Raumhohe Glaswand erlaubt Einblick in Forschungsarbeit
Während die Hochpräzisionslabore vor der Öffentlichkeit verborgen sind, gilt dies nicht für die Reinräume. Diese sind vom Foyer des ZAQuant durch eine raumhohe Glaswand getrennt. Diese erlaubt Besuchern einen Blick auf die Forschungsarbeit und stellt für die Wissenschaftler gleichzeitig einen Bezug zur Außenwelt dar, so die Planer.
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