Bauen im Land

Zweckverband Breitband: Alle Kommunen des Kreises ins Boot geholt

Als im Landkreis Schwäbisch Hall der Zweckverband Breitband gegründet wurde, gelang es neben dem Landkreis auch alle kreisangehörigen Kommunen sowie einige Stadtwerke als Mitglieder zu gewinnen. Eine solche Einigkeit ist keineswegs selbstverständlich, wie Beispiele aus anderen Regionen zeigen.

Seit Juli 2020 baut der Zweckverband das Breitbandnetz in den weißen Flecken des Landkreises Schwäbisch Hall aus.

ZWECKVERBAND BREITBAND LANDKREIS SCHWÄBISCH HALL)

SCHWÄBISCH HALL. 28 Städte und Gemeinden aus dem Landkreis Schwäbisch Hall, die Stadtwerke Schwäbisch Hall und Crailsheim, die ihre Städte vertreten, die Gemeinde Pfedelbach und die Stadt Waldenburg aus dem Hohenlohekreis sowie der Landkreis Schwäbisch Hall selbst – das sind die Mitglieder des Zweckverbandes Breitband, der am 11. Januar 2020 gegründet wurde.

Landrat Gerhard Bauer (parteilos), der zwei Wochen nach der Gründung zum Vorsitzenden des Zweckverbands gewählt wurde, lobt die Einigkeit unter den Kommunen. „Für diese Kommunen, die beteiligten Stadtwerke und den Landkreis Schwäbisch Hall ist die Gründung des gemeinsamen Zweckverbands ein historisches Ereignis, das den kommunalen Schulterschluss in eindrucksvoller Weise dokumentiert“, sagte er bei der Gründung.

Zweckverband ist Bauherr für das gesamte Glasfasernetz

Rein rechtlich haben auch im Schwäbisch Haller Zweckverband die Mitgliedskommunen die Möglichkeit auf ihrem Gemeindegebiet selbst auszubauen, doch in der Praxis übernimmt der Zweckverband überall die Regie, wie dessen Geschäftsführer Heinz Kastenholz erklärt. Kastenholz war zuvor Breitbandkoordinator in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises, die sich schon seit 2009 mit dem Thema Breitbandausbau beschäftigt.

Der Zweckverband tritt für das gesamte Netz als Bauherr auf. Dessen hauptamtliches Team um Kastenholz kümmert sich dabei um die gesamte Projektabwicklung von der Beantragung von Fördermitteln über die Ausschreibungen der einzelnen Baumaßnahmen und die Vergabe bis zur Bauüberwachung und Abrechnung.

Für den künftigen Betrieb des Glasfasernetzes hat man sich im Kreis Schwäbisch Hall für ein Betreiber-Modell entschieden. Der Zweckverband stellt die Infrastruktur komplett fertig, ein Provider pachtet dann das Netz, installiert die aktive Übertragungstechnik und schließt dann Internetverträge mit Haushalten und Unternehmen im Zweckverbandsgebiet ab.

Keine Konflikte um Reihenfolge des Ausbaus

Für die Betreibung des 1500 Kilometer langen Netzes hat es laut Kastenholz ein halbes Dutzend Interessenten gegeben. Mit vier Bewerbern sei man in ein Verhandlungsverfahren gegangen. Den Zuschlag bekam schließlich die Netcom BW, eine Tochter des Energiekonzerns EnBW.

Konflikte zwischen den Kommunen um die Reihenfolge des Ausbaus gibt es laut Kastenholz nicht, aus einem einfachen Grund: „Wir bauen fast überall gleichzeitig“, erklärt der Verbandsgeschäftsführer.

Jürgen Schmidt

Redakteur Wirtschaft und Vergabe

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