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Glosse

Wie Hund und Katz

Reinhard Mey wollte einst, er wär sein Hund. Doch so ein Hundeleben ist nicht immer vergnügungssteuerpflichtig, wie eine aktuelle Begebenheit zeigt.

Winfried Kretschmann kapriziert sich eher auf Bienen.

Bernd Weißbrod)

Eigentlich sollte es sich ja inzwischen herumgesprochen haben, dass Katzen nicht in Mikrowellen gehören – und Hunde nicht in Schließfächer. Und doch hat eine 36-jährige Touristin Letzteres getan, bevor sie sich in aller Seelenruhe Neuschwanstein besichtigte, dessen Bauherr bekanntlich auch nicht alle Tassen im Schrank hatte, wovon man sich spätestens im Souvenirshop überzeugt, der Neuschwanstein-Tassen in zahlreichen Ausführungen führt.

Der Hund überlebt, die Katze nicht

Und doch unterscheiden sich die beiden Fälle. Zum einen hat der Hund anders als die Katze die Rosskur überlebt und ist inzwischen wieder bei Frauchen. Und zum anderen fällt in der Mikrowellenaffäre der Verdacht auf den Hersteller, während die Neuschwansteinaffäre sich rein rechtlich zulasten der Hundemutti auswirken könnte, auch wenn dies angesichts des glimpflichen Ausgangs noch nicht raus ist. (Ein Drittes sei auch noch erwähnt, speziell für Katzenfreunde: Die Mikrowellengeschichte ist frei erfunden.)

Seit jeher tut sich der Mensch schwer im Umgang mit der Kreatur. Sie wurde gequält, aber auch vergöttert. Reinhard Mey wünschte sich sogar, sein eigener Hund zu sein und nahm letztlich nur deshalb davon Abstand, weil er erkannte, dass er dann seinen Kühlschrank nicht mehr öffnen könnte.

Bienen in Halbhöhenlage

So ist das eben: Wenn die Menschen nicht zueinander wie Hund und Katz sind, dann sind sie es eben im Umgang mit Hunden und Katzen. Und insofern ist der Ministerpräsident zu loben, von dem nur bekannt ist, dass er an seinem Dienstsitz in Stuttgarter Halbhöhenlage Bienen hält. Bei denen kann man vermutlich nicht ganz so viel falsch machen.

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