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Stadt Stuttgart etabliert digitale Lernplattform für städtische Beschäftigte

Die Stadtverwaltung Stuttgart hat den Digitalen Campus DiCa@LHS etabliert, um die Qualifikationen und Kompetenzen der Mitarbeitenden zu stärken. Mit der digitalen Lernplattform entsteht ein Lernort für alle Beschäftigten – flexibel, zeitlich und inhaltlich je nach Bedarf und über die Ämtergrenzen hinweg anpassbar.

Fabian Mayer, Stuttgarts Erster Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht, ist von der neuen digitalen Lernplattform „Digitaler Campus“ zur Fort- und Weiterbildung der städtischen Mitarbeiter überzeugt. Foto: Stadt Stuttgart

Stadt Stuttgart)

Stuttgart. „Eine attraktive und zukunftsorientierte Stadtverwaltung benötigt moderne und flexible Formen der Fort‐ und Weiterbildung. Mit DiCa machen wir hier einen großen Schritt.“ Fabian Mayer, Erster Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht bei der Stadt Stuttgart, ist von der neuen digitalen Lernplattform überzeugt. DiCa steht für Digitaler Campus (DiCa@LHS) und den Mitarbeitenden der Landeshauptstadt seit einigen Wochen zur Verfügung. „Für den Erfolg unserer Stadtverwaltung ist die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheidend“, erklärt Mayer.

Im vergangenen Jahr wurde das Angebot 10 000-mal genutzt

Rund 16 000 Menschen arbeiten bei der Stadt. 2023 wurde das Weiterbildungsangebot der Stadt etwa 10 000-mal genutzt. Pro Jahr bietet deren BildungsCampus über 900 Veranstaltungen – vom Vortrag bis zum Blended Learning. Das Projekt DiCa wird unter der Leitung des Haupt‐ und Personalamts zusammen mit dem Jugendamt umgesetzt. „Der Bedarf hat sich ganz deutlich während Corona gezeigt“, sagt Kim Stollsteimer, Sachgebietsleiterin BildungsCampus und Projektleiterin von DiCa. „Als das Thema digitales Lernen mehr in den Fokus kam, haben wir gemerkt, wir brauchen eine Software, um Infos zu streuen, um mit den Lernenden in Kontakt zu kommen.“

Hinter DiCa steht ein cloudbasiertes Lernmanagementsystem, das die Stadt über eine europaweite Ausschreibung eingekauft hat. Gefragt war „eine Softwarelösung, um die Stuttgarter Angebote digital zu verwalten und E-Learning zu ermöglichen“, so Stollsteimer. „Der gesamte Fortbildungsprozess soll digitalisiert werden, von der Anmeldung bis zum Tun ein System, das alles abwickelt.“ Um digitales Lernen möglich zu machen, wurde 2022 ergänzend eine Dienstvereinbarung abgeschlossen.

„Wir versprechen uns von DiCa, dass wir flexiblere Formen der Weiterbildung anbieten und wir schneller auf Bedarfe reagieren können, wenn in einem Amt etwas wichtig wird“, sagt Stollsteimer. „Es können gezielt Schulungsbedarfe abgedeckt werden.“ Außerdem soll der gesamte Prozess von der Anmeldung bis zur Teilnahme transparenter werden.

Als Führungskraft sieht man, welche Angebote der Mitarbeiter besucht hat. „Über die Plattform wird auch eine Bildungshistorie abgebildet“, so die Projektleiterin. „Fortbildungsbescheinigungen sind auch digital abrufbar oder können in die E-Personalakte überführt werden.“

Die Software biete viele Möglichkeiten, auch der Auswertung. „Der Fokus liegt aber nicht auf Lernkontrolle und Überwachung, sondern auf den Lernmöglichkeiten.“ Gedacht ist DiCa für alle Mitarbeitenden von der Bürokraft über das Kitafachpersonal bis zum Klärwerksmitarbeiter. Anmelden können sich die Mitarbeiter über die Personalnummer – die hat tatsächlich jeder, auch wenn er keine städtische E-Mail-Adresse hat.

DiCa zentralisiert das Thema Lernen in der Stadtverwaltung an einem Ort. Auf der Plattform sind alle internen Fort- und Weiterbildungen oder Fachprogramme einzelner Ämter zugänglich. Allein das Jugendamt bietet rund 400 Veranstaltungen zum Thema Kinder- und Jugendhilfe an; über den BildungsCampus sind Themen wie Kommunikation, soziale Kompetenz oder Verwaltungsrechtsfragen im Angebot.

Durch die Software kommen auch kleinere Teams zusammen

„Wir erleben, dass ganz viele Stellen der Verwaltung auf uns zukommen, die selbst Themen aufbereitet haben und etwas anbieten“, sagt Stollsteimer. „Durch die Software kommen auch kleinere Teams der Stadtverwaltung zusammen, es ist ein Ort, wo alle zusammenfinden, um Infos auszutauschen.“ Das ist auch im Bereich Quereinstieg wichtig. „Man braucht heute andere und flexiblere Formen der Qualifizierung“, so Stollsteimer. „Eine Softwarelösung, die unterstützt und allen Mitarbeitenden zugänglich ist, ist ein sehr effektives Tool.“

Gerade dann, wenn man sich mit anderen zusammentut. „Wir sind im Austausch mit anderen Kommunen“, so die Projektleiterin. „Viele Verwaltungen haben ja ähnliche Bedarfe, wir wollen uns im Netzwerk austauschen, damit Lerninhalte nicht mehrfach erarbeitet werden. Es ist eine Mischung aus Eigenproduktion und Kooperation, von der am Ende alle profitieren.“

Beate Mehlin

Korrektorat und freie Mitarbeiterin beim Staatsanzeiger

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