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Kurpfalz

Unter Carl-Theodor blühte Mannheim geradezu auf

Während seiner Regentschaft wurde das Schloss Mannheim zum Musentempel und Schloss und Schlossgarten Schwetzingen zu einer der schönsten Sommerresidenzen in Europa aus. In diesem Jahr würde Kurfürst Carl Theodor seinen 300. Geburtstag feiern. Dazu gibt es gleich drei Ausstellungen.

Karl Theodor in seinem Ornat war der vorletzte pfalz-bayrische Kurfürst. In diesem Jahr jähren sich sein Todestag zum 225. und sein Geburtstag zum 300. Mal.

Kurpfälzisches Museum)

Schwetzingen. Er galt als einflussreich, gebildet und aufgeklärt und er prägte die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Kurfürst Karl oder auch Carl Theodor war der vorletzte pfalz-bayerische Kurfürst. In diesem Jahr jährt sich nicht nur sein Geburtstag zum 300. Mal, sondern auch sein Todestag zum 225. Mal. Das doppelte Jubiläum würdigen die Staatlichen Schlösser und Gärten mit gleich drei Ausstellungen in den Schlossräumen von Schloss Schwetzingen, die bis zum 27. Oktober zu sehen sind.

Carl Theodor wurde 1734 als Zehnjähriger nach Mannheim geholt und 1742 mit Elisabeth Augusta verheiratet. Im gleichen Jahr übernahm er auch die Regentschaft nach dem Tod Carl Philipps und regierte fünf Jahrzehnte lang.

Unter seiner Regierung entwickelte sich Mannheim zu einem kulturellen Zentrum mit europäischer Bedeutung. Der Kurfürst förderte Wissenschaft und Künste, sammelte Gemälde, Kupferstiche, Naturalien, Münzen und Bücher.

1763 gründete er die Mannheimer Akademie der Wissenschaften mit den zwei Klassen Geschichte und Naturwissenschaften und in Düsseldorf das Collegium Anatomico-Chirurgicum. Und 1780 gründete er die Societas Meteorologica Palatina als dritte Klasse der Akademie;. Das war die erste international tätige meteorologische Gesellschaft,

Der Schlossgarten als Monument der kurpfälzischen Geschichte

„Carl Theodor liebte seine Sommerresidenz! Hier war das Hofzeremoniell weniger stark ausgeprägt wie in seiner Hauptresidenz Mannheim“, schreiben die Staatlichen Schlösser und Gärten. Als privaten Rückzugsort für sich selbst und seine Gäste habe er etwa ein durch Hecken abgeschirmtes Badhaus anlegen lassen. Und selbst die Verlegung der Residenz nach München im Jahr 1778 hielt ihn nicht davon ab, den Garten in Schwetzingen weiter ausgestalten zu lassen. Der Schlossgarten war für ihn ein „Monument der kurpfälzischen Geschichte“.

Für das doppelte Jubiläum konnten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zahlreiche Exponate als Leihgabe für drei Ausstellungen in den Schlossräumen in Schwetzingen gewinnen.

Durch die Leihgaben des Erkenbert-Museums, der Sammlung Heinstein sowie eines Privatsammlers „setzen wir einen spannenden Höhepunkt im Carl-Theodor-Jubiläumsjahr“, sagt Ralf Wagner, SSG-Konservator in Schwetzingen.

In den kurfürstlichen Räumlichkeiten werden elf Porträts präsentiert, die ein neues Licht auf das Leben Carl Theodors werfen. Die historischen Gemälde – eine Leihgabe der Sammlung Heinstein – zeigen unter anderem die Eltern des Kurfürsten. Im Privatbereich des Kabinetts sind Porträts der unehelichen Kinder des Kurfürsten zu sehen, darunter auch eines seines geliebten Sohnes Karl August. „Die beeindruckende Gegenüberstellung von frühen Herrscherporträts und Altersporträts illustriert eindrucksvoll das Leben von Carl Theodor“, betont Wagner.

Über 20 Manufakturen ließ Kurfürst Carl Theodor in Frankenthal errichten: Berühmt ist vor allem die Porzellanmanufaktur, die für höchste Qualität stand. Daher stellt das Erkenbert-Museum der Stadt Frankenthal bedeutende Frankenthaler Porzellanfiguren für eine Sonderausstellung zur Verfügung.

„Die bedeutendste wirtschaftliche und kulturelle Leistung Carl Theodors in Bezug auf Frankenthal war die Gründung der Porzellanmanufaktur. Sein Wirken hallt bis heute nach“, sagt Maria Lucia Weigel, Kunsthistorikerin und Leiterin des Erkenbert-Museums. Die kostbaren und zerbrechlichen Kunstwerke aus „weißem Gold“ werden im historischen Kontext in den Appartements von Kurfürst Carl Theodor und seiner Frau Elisabeth Auguste gezeigt.

Authentische Tafel mit originalem Mannheimer Hofservice

Durch die Leihgabe aus einer Privatsammlung wird im Grünen Speisezimmer eine authentische Tafel mit originalem Mannheimer Hofservice eingedeckt. „Es war uns sehr wichtig, die fürstliche Tafel historisch korrekt zu präsentieren“, sagt Wagner.

Die Speisetafel, ergänzt der Konservator, werde exakt nach der originalen Vorgabe des „service à la française“ eingedeckt. Sechs silber-vergoldete Besteckteile ergänzen das filigrane Porzellangedeck.

Begleitveranstaltungen

Das ganze Jahr über gibt es im Schloss Schwetzingen zahlreiche Veranstaltungen zu Kurfürst Carl Theodor. In Zusammenarbeit mit der Schwetzinger Musikschule gibt es etwa am 19. Juni eine Kombination aus Musik der berühmten Mannheimer Schule aus der Carl-Theodor-Zeit und Kurzvorträgen vor der Kulisse des Apollo-Tempels. Im Oktober gibt es eine kostenfreie Fachtagung „Carl Theodor 3.0. – Facetten eines Fürsten“ mit Vorträgen, im November erstrahlt die Stadtseite des kurfürstlichen Schlosses in bunten Bildern und Symbolen.

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