Themen des Artikels

Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen

Achterbahn-Therapie

„Karacho-Ursel“ lindert Schmerzen mit Achterbahn in Tripsdrill

Viele Kinder und Jugendliche können vom Achterbahnfahren nicht genug bekommen. Doch das gilt auch für eine 85-jährige Rentnerin. Diese hat eine Looping-Bahn bereits 3333-mal genutzt - und eigenen Angaben zufolge damit auch ihre Rückenschmerzen gelindert.

Die 85-jährige Ursel Dees (links) fährt mit der Achterbahn Karacho einen Looping. Mit im Wagen sitzen Benjamin Fischer (v.l.), Mitglied der Geschäftsführung Tripsdrill, Stefan Seipel, Geschäftsführer Tripsdrill, und Markus Dees, der Enkel.

dpa/Bernd Weißbrod)

An kuriosen Heilmitteln und Therapien herrscht bekanntlich kein Mangel. Die einen schwören auf Frischzellen gegen die Alterung, andere auf Misteln gegen Karzinome. Singulär dürfte sein, in mehrfacher Hinsicht, was eine 85-jährige Rentnerin macht und empfiehlt: Mir halsbrecherischen Fahrten den Rücken zu stärken. Ursula Dees liebt das Achterbahnfahren so sehr – mitunter bis zu 50 Mal am Stück -, dass sie nach eigenen Angaben mit der Looping-Bahn „Karacho“ im Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn nahe Heilbronn bereits 3333 Mal gefahren ist.

Vor der ersten Fahrt wurde der Arzt konsultiert

Dies hat ihr den Namen „Karacho-Ursel“ eingetragen. Vor zwölf Jahren fuhrt Dees das erste Mal. Zuvor hatte sie mit ihrem Arzt die Risiken und Nebenwirkungen erörtert. Denn die Bahn beschleunigt binnen 1,6 Sekunden auf 100 km/h und schießt die Fahrgäste durch mehrere Loopings. Doch Rentnerin Dees liebt nicht nur die Geschwindigkeit. Ihr zufolge lindert das Fahren mit der Bahn ihre Rückenbeschwerden. Alles werde gedehnt, „das ist das Allerbeste für mich“. Ulrich Liener, Orthopäde am Marienhospital in Stuttgart rät trotzdem grundsätzlich vom Achterbahnfahren bei Rückenbeschwerden ab.

Auch Freude kann laut Arzt Rückenschmerzen lindern

In Einzelfällen könne es aber helfen. „Dass die Frau Dees eine Beschwerdelinderung erfährt, ist kurios“, sagte Liener. Ein Faktor könne auch der Besuch eines Freizeitparks sein: Eine Studie zeige, dass die Freude dabei Rückenschmerzen lindern könne. Bis Krankenkassen Achterbahnfahren bezahlen, dürfte es aber noch dauern – länger als bis zu Dees nächster Looping-Fahrt.

Nutzen Sie die Vorteile unseres

Premium-Abos. Lesen Sie alle Artikel aus Print und Online für

0 € 4 Wochen / danach 199 € jährlich Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren