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Kolumne Social Media in Kommunen

Digital 2022 Report: Diese Trends aus Social Media sollten Kommunen kennen

Jährlich berichtet der “Digital 2022 Global Overview Report” über Trends und Zahlen aus den sozialen Medien. Kommunen können daraus wichtige Lehren ziehen. Welche das sind, fasst Social-Media-Beraterin Daniela Vey in der Kolumne "Social Media in Kommunen" zusammen.

Es empfiehlt sich, seine Social-Media-Strategie anhand von Zahlen zu überprüfen und sich an den Entwicklungen des Digital 2022 Reports zu orientieren, rät Daniela Vey.

dpa/ Zoonar/ Channel Partners)

STUTTGART. Wie jedes Jahr im Januar haben die Agentur We Are Social und die Social-Media-Management-Plattform Hootsuite den “Digital 2022 Global Overview Report” veröffentlicht. Einige der Zahlen sind auch für Stadtverwaltungen und Behörden interessant, deshalb werfen wir heute mal einen Blick auf die wichtigsten Entwicklungen.

Akzeptanz von Social Media

Mindestens 62,5 Prozent der Weltbevölkerung waren zu Beginn des Jahres 2022 online. Das entspricht 4.95 Milliarden Menschen. Ein sehr großer Teil davon – nämlich 4.62 Milliarden Menschen – sind auch auf Social Media aktiv. Damit ist allein die Anzahl der Nutzer von sozialen Netzwerken im letzten Jahr um 10,1 Prozent angestiegen, das heißt im letzten Jahr haben sich pro Tag mehr als eine Million neue Nutzer und Nutzerinnen registriert.

Was heißt das für uns als Verwaltung?

Die Akzeptanz von digitalen und sozialen Medien wächst nach wie vor sehr stark. Einen entsprechend wichtigen Platz sollten Sie daher auch in der Bürger-Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit einnehmen.

Beliebteste Social-Media-Plattform

Nun ist es offiziell: Instagram hat Facebook als beliebteste Plattform überholt. Die Entscheidung war knapp: 14,5 Prozent stimmten für Facebook und 14,8 für Instagram. Angeführt wird die Liste allerdings von WhatsApp mit 15,7 Prozent der Stimmen. Die Plätze 4 und 5 gehen an die chinesischen Netzwerke WeChat und Douyin. (Hier leben ja immerhin 20 Prozent aller Internetnutzer.) Platz 6 geht wiederum an den Newcomer und Download-stärkste App von 2021: TikTok!

Was heißt das für Sie als Verwaltung?

Instagram hat in Sachen Interaktionen mit der Community Facebook schon länger hinter sich gelassen. Zeit also, etwas mehr Zeit in den Publikumsliebling zu investieren. Und nein: Hier geht es schon lange nicht mehr nur um hübsche Bilder. Auch News und Bildungsinhalte werden immer stärker über Instagram konsumiert.

Aber auch TikTok sollte man langsam auf den Schirm nehmen. Die App mischt die Landschaft der Social Networks gehörig auf. Als Tanz- und Musik-App gestartet, findet man hier mittlerweile eine sehr große Bandbreite an Themen und Möglichkeiten. Auch immer mehr Städte und Gemeinden sind hier zu finden. Von Tourismus bis zur Personalgewinnung gibt es bereits viele gute Beispiele.

WhatsApp kann eine weitere Möglichkeit sein, über Messenger Dienste mit Bürgern und Bürgerinnen in Kontakt zu treten, zum Beispiel als Alternative zu E-Mail oder Telefon. Entsprechende Software-Angebote können Sie dabei unterstützen.

So viel Zeit verbringen User im Netz

6 Stunden und 58 Minuten verbringen Internetnutzer derzeit durchschnittlich online. Etwa ein Drittel der Zeit (35,2 Prozent) entfällt dabei auf die Nutzung von sozialen Netzwerken. Spannend ist dann wiederum auch zu sehen, wie viele Stunden pro Monat auf die einzelnen Netzwerke entfallen:

1 – YouTube mit 23,7 Stunden pro Monat

2 – Facebook mit 19,6 Stunden pro Monat

3 – WhatsApp mit 18,6 Stunden pro Monat

4 – Instagram mit 11,2 Stunden pro Monat (+ 10% im Vergleich zum Vorjahr)

5 – TikTok mit 19,6 Stunden pro Monat (+ 48% im Vergleich zum Vorjahr)

Was heißt das für Sie als Verwaltung?

Sie haben nach wie vor viel Zeit und somit erhöhte Chancen als Stadt, Gemeinde oder Behörde, ihre Zielgruppe in den sozialen Medien zu erreichen. Allerdings sollten Sie eventuell die eigene Strategie wieder einmal hinterfragen und anpassen: Wie stark haben Sie Instagram und TikTok schon im Fokus? Welche Inhalte spielen Sie dort? Werden Sie den Ansprüchen der Zielgruppe dort hinsichtlich Interaktion und Nachfrage gerecht?

Werbung in den sozialen Netzwerken

Immer mehr Werbetreibende investieren ihre Budgets in Social-Media-Werbung. 154 Milliarden Euro wurden vergangenes Jahr insgesamt ausgegeben. Das vermehrte Interesse führt jedoch dazu, dass die Preise weiterhin deutlich ansteigen.

Was heißt das für Sie als Verwaltung?

Gerade mit kleinem Budget lohnt sich das Investieren in Social-Media-Werbung immer weniger. Auch die gezielte Ansprache und die resultierenden Statistiken werden aufgrund der neuen Datenschutzbestimmungen deutlich ungenauer.

Langfristig ist es also sinnvoller, mehr Mühe und Aufwand in gute Inhalte und Community Management zu investieren. Nutzen Sie verstärkt Formate, die derzeit gute organische Reichweite versprechen. Überlegen Sie, ob sich gezielte Zusammenarbeiten mit Bloggern und Influencern lohnen könnten, um Ihre Reichweite zu erhöhen. Da dürfte Ihr Geld deutlich besser aufgehoben sein.

Daniela Vey

Daniela Vey ist Social-Media-Beraterin. Die Themen Web, Corporate Identity und soziale Medien sind ihr Steckenpferd. Zudem gibt sie Social-Media-Kurse und moderiert die Allfacebook Conference. In der Kolumne „Social Media in Kommunen“ des Staatsanzeigers gibt sie Akteuren der öffentlichen Verwaltung Tipps und Tricks im richtigen Umgang mit den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter, Instagram und Co. Ansprechpartnerin in der Redaktion ist Pia Hemme

0711 66601-144

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