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Kolumne Social Media in Kommunen

So entwickeln Sie eine Content Strategie Teil 3: Emotionen als Salz in der Suppe

"Emotionen sind das Salz in der Suppe": Im dritten Teil der Kolumne zum Thema "Social Media Strategie" geht es um das richtige Einsetzen von Emotionen und die Planung der Inhalte auf Social Media.

Emotionen haben in den sozialen Netzwerken einen hohen Stellenwert - ein Überdenken der Kommunikationsstratagie kann zum Erfolg führen.

dpa/ Zoonar | lev dolgachov)

STUTTGART. Im dritten Teil der Kolumne zum Thema „Social Media Strategie“ geht es um Emotionen und die Planung der Inhalte: Gute Geschichten und Dialoge leben von Emotionen. Emotionen dienen psychologisch dazu, Menschen zu Handlungen zu aktivieren und diese wiederum auf das Erreichen eines bestimmten Zieles auszurichten. Sie werden es weder schaffen, die Menschen zu einem „Gefällt mir“ zu motivieren, geschweige denn in irgendeiner Form aktiv zu werden, wenn Sie sie nicht auf der emotionalen Ebene ansprechen und überzeugen.

Ein wunderbares Beispiel für die Vielzahl menschlicher Geschichten ist „Humans of New York“. Straßenfotograf Brandon Stanton portraitiert und interviewt Menschen zu allen Lebenslagen.

Eine Frage der Perspektive

In jeder guten Geschichte gibt es eine Hauptfigur – den Helden. Er wird durch äußere Umstände dazu gebracht, sich auf eine Reise zu begeben, die entweder im Glück oder im Unglück endet. Nun ist die Frage: Wer übernimmt auf unserem Social Media Profil die Rolle des Helden und steht im Fokus und wer spielt die Nebenrolle – die des Mentors? Wer ist Yoda und wer Luke Skywalker?

Wir müssen uns klar machen, dass wir als Betreiber einer Seite immer die Rolle von Yoda – also die des Mentors – einnehmen. Denn im Leben unserer Follower ist kein Platz für eine zweite Hauptrolle. Je besser und empathischer wir dabei die Rolle des Mentors einnehmen und echten Mehrwert bieten, desto wertvoller werden wir für sie sein. Auf welchem Weg der Reise können wir sie begleiten? Wo können wir helfen, Hürden besser zu meistern? Welche Fähigkeiten vermitteln wir?

Die Kommunikation sollte nicht zentriert sein auf „Das machen wir als Stadt“, sondern viel mehr „Das tun wir für unsere Bürger / Unternehmer / Vereine / die Region“. Sie werden spüren, wie viel positiver diese Art der Kommunikation aufgenommen wird.

Schritt 6: WANN?

Wann erscheinen welche Beiträge? Wie oft und wie regelmäßig greifen wir bestimmte Themen auf? Wer kümmert sich um welche Medien? Wann müssen die Inhalte fertig vorbereitet sein? Welche Ausrüstung brauchen wir dafür? Wie lange dauert das Erstellen? Wer ist verantwortlich?

Eine gute Redaktionsplanung wird Ihnen Ihre Arbeit deutlich erleichtern. Der Plan strukturiert die Basis-Arbeit und Vorbereitung. So behalten Sie im Auge, ob die wichtigen Themen auch ausreichend repräsentiert werden. Außerdem können Sie auch die Verteilung von Aufgaben und / oder Ausrüstung so besser koordinieren. Gerade, wenn Sie mit mehreren Leuten im Team arbeiten, ist das von großem Vorteil.

Planen Sie zunächst grob das Jahr – größere Termine, Wahlen, Fristen, Ehrungen, Ferien oder Feiertage. Dann überlegen Sie, was konkret in den kommenden drei  Monaten ansteht und was hier vielleicht schon offensiver kommuniziert werden sollte. Dazu zählen beispielsweise Veranstaltungen, offene Stellen oder Bauprojekte. Überlegen Sie, ob Sie eventuell ein kleines Werbebudget zur Verfügung haben, um bestimmte Themen zu bewerben. Hier sind  vier bis acht Wochen Vorlauf auf jeden Fall empfehlenswert.

Jeden Monat geht es dann in die konkrete Planung: Wann kommt welcher Beitrag? Wer liefert wann den Inhalt? Wer schaut drüber und gibt ihn frei? Was muss bis dahin (rechtlich) geklärt sein?

Planen Sie pro Netzwerk und Woche mindestens zwei Beiträge, um sichtbar zu sein. Falls es mehr sind oder spontan werden, ergänzen Sie das Ganze gerne um aktuelle Beiträge. Posten Sie aber bitte nicht einfach einen Beitrag parallel auf allen Netzwerken, sondern optimieren Sie diese für Ihre jeweilige Zielgruppe.

Bei der Planung können einfache Tools wie eine Excel-Liste oder das kostenlose Tool www.trello.com helfen. Aber auch für eine direkte Verwaltung inklusive Planungsfunktion gibt es für jedes Budget und jedes Netzwerk eine Vielzahl passender Angebote.

ZUSAMMENFASSUNG

Soziale Medien sind kein Ort für neutrale Meldungen, sondern für persönliche Geschichten. In Ihrer Stadt und innerhalb der Verwaltung gibt es unendliche viele davon zu entdecken. Halten Sie die Augen offen, hören Sie zu und tragen Sie weiter, was inspiriert.

Hier geht es zu Teil 1 und 2:

Die richtige Social Media Strategie Teil 1: Die Grundlegenden Fragen

Die richtige Social Media Strategie Teil 2: Wo, was und wie kommuniziere ich mit meiner Community?

Daniela Vey

Daniela Vey ist Social-Media-Beraterin. Die Themen Web, Corporate Identity und soziale Medien sind ihr Steckenpferd. Zudem gibt sie Social-Media-Kurse und moderiert die Allfacebook Conference. In der Kolumne „Social Media in Kommunen“ des Staatsanzeigers gibt sie Akteuren der öffentlichen Verwaltung Tipps und Tricks im richtigen Umgang mit den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter, Instagram und Co. Ansprechpartnerin in der Redaktion ist Pia Hemme

0711 66601-144

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