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Was ist Tiktok? – Basiswissen für Kommunen und Anfänger

Alle Welt scheint sich auf das soziale Netzwerk TikTok zu stürzen. Doch was ist das überhaupt? Social-Media-Beraterin Danielay Vey beantwortet diese Frage in der Kolumne "Social Media in Kommunen".

Mit TikTok können Kommunen besonders junge Menschen ansprechen.

dpa/ NurPhoto | Jaap Arriens)

STUTTGART. TikTok macht mit seinem kometenhaften Aufstieg immer wieder von sich reden. Das knapp fünf Jahre alte Netzwerk hat ein rasantes Wachstum vorgelegt und verzeichnet derzeit rund eine Milliarde Nutzer und über drei Milliarden Downloads aus dem App Store. Doch nicht nur das: Laut dem „Cloudflare Radar“ ist TikTok nicht nur als einzige nicht-amerikanische Plattform unter die Top 10 der beliebtesten Domains eingezogen, sondern hat die langjährige Nummer Eins Google vom Thron gestoßen. Auf den weiteren Plätzen folgen Unternehmen wie Facebook, Amazon und Netflix. Ein Grund für Kommunen, sich mit TikTok näher zu beschäftigen.

Was ist TikTok?

Seinen Anfang nahm die Plattform 2014 unter dem Namen Musical.ly. Nutzer konnten Kurzvideos mit Tanz, Gesang und Lippensynchronisation hochladen und mit anderen teilen. Mit der Übernahme durch den chinesischen Konzern ByteDance 2018 wurde es zu „TikTok“.

Die Inhalte von TikTok lassen sich auch ohne ein eigenes Konto auf der Website oder in der App anschauen. Als angemeldeter Nutzer gibt es zwei Hauptseiten („Newsfeeds“): „Folge ich“ und „Für dich“. Auf der „Für dich“ -Seite werden Videos ausgespielt, die der TikTok Algorithmus für interessant oder relevant hält. Er passt sich sehr schnell an das Nutzungsverhalten an. Gleichzeitig bemüht sich TikTok laut eigener Aussage um eine Diversifizierung und ein Empfehlungssystem, das auch immer wieder neue Themen und Personen vorschlagen soll.

„Der Für-dich-Feed von TikTok soll Nutzern helfen, originelle und unterhaltsame Inhalte zu entdecken.“

TikTok Newsroom

Spannend sind die Entstehungen von eigenen Kategorien über Hashtags, wie zum Beispiel #LernenMitTikTok, #PolitikTok oder #BookTok, wo in kurzen, spannenden Häppchen Wissen vermittelt wird. Daran sieht man auch, dass TikTok mittlerweile deutlich mehr ist als eine reine Unterhaltungs- und Musik-App.

Wenn Sie mehr erfahren wollen, melden Sie sich gerne zum Seminar der Staatsanzeiger Akademie am 3. März von 10 bis 11:30 Uhr an: Praxis-Webinar: TikTok für Kommunen nutzen

Kritik an TikTok

Immer wieder geriet die App in Kritik: für ungenügenden Jugendschutz, mangelhaften Datenschutz  und Zensur von Inhalten. Auch gegen Cybermobbing und Sexismus wurde lange zu wenig unternommen. Dies will TikTok in Zukunft besser handhaben und dafür ein Sicherheitscenter in Deutschland ausbauen.

Was ist das Besondere an TikTok?

Die Plattform ist vor allem bei der Generation Z (Geburtsjahre 1997-2012) beliebt. Die App bietet eine große Musik-Bibliothek, zahlreiche Video-Bearbeitungstools, Effekte, Filter, Übergänge, Animationen und Texteinblendungen. Die Bedienung ist relativ schnell zu verstehen und beschleunigt den Prozess des filmischen Storytellings.

Begriffe, die Sie kennen sollten

„For you page“ oder „Für dich“ ist die Startseite der App. Hier werden neue Videos vorgeschlagen, die für jeden Nutzer individuell kuratiert werden – basierend auf den bisherigen Aktivitäten.

„Following“ oder „Folge ich“ stellt die neuesten Inhalte von Personen zusammen, denen ich folge, also deren Kanal ich abonniert habe.

Discover Page oder Entdecken sind Inhalte die nach Themen, Hashtags, viralen Videos und Sounds sortiert sind. Hier lassen sich weitere neue Inhalte einfach und spielerisch entdecken.

Duets: Jeder Nutzer kann auf das Video eines anderen mit einem Duett antworten. Die beiden Videos sind dann nebeneinander zu sehen. Dies wird häufig gemacht, um auf humorvolle Weise eine Interaktion zu simulieren oder auf die Inhalte anderer Nutzer zu antworten. Seit einiger Zeit können auch immer wieder neue Nutzer auf das bisherige Duett reagieren, so dass teilweise zehn oder mehr Videos gleichzeitig zu sehen sind.

Stitch: Bei einem Stitch wird lediglich der Teil eines anderen Videos gezeigt und in das eigene Video hineingeschnitten. Beides ist jeweils alleine auf dem ganzen Bildschirm zu sehen. Dies kann für Reaktionen auf Aussagen von anderen Accounts genutzt werden oder um einen Inhalt fortzuführen und ein eigenes „Ende“ zu kreieren.

Hashtags werden hier – wie auch auf anderen Plattformen – zur Beschreibung und Kategorisierung von Videos genutzt. Sie sind ein fester Bestandteil der TikTok Kultur und werden auch für Trends und den Algorithmus sehr aktiv genutzt.

Challenge: Zu Hashtags werden regelmäßig „Herausforderungen“ gepostet, bei denen Nutzer Inhalte zu einem bestimmten Thema kreieren. Toni Kroos erreichte mit seiner Challenge #KickInto22 über 70 Millionen aufrufe. Zahlreiche Nutzer zeigten in unzähligen Videos ihre besten Trick-Würfe und Ballkünste.

Aber auch ernste und politische Themen werden hier aufgenommen. So wurde in Zusammenarbeit mit elf Institutionen das Thema Holocaust aufgegriffen und weltweit dazu aufgerufen, diesen und andere Völkermorde zu reflektieren, die Erinnerungen zu bewahren und weitere Genozide zu verhindern.

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