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Ukraine-Hilfe

Freiburg spendet alte Dieselbusse für Kiew und erntet Kritik

Zehn alte Dieselbusse aus Freiburg rollen nach Kiew – doch im Netz hagelt es Kritik. Was steckt hinter den Vorwürfen und wie reagiert die Stadt auf die hitzige Debatte?
Mann mit Brille und Anzug lächelt, Hintergrund unscharf.

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) unterstützt die Spendenaktion von zehn ausgemusterten Dieselbussen des städtischen Verkehrsbetriebs VAG an die ukrainische Hauptstadt Kiew.

IMAGO/Arnulf Hettrich)

Freiburg . Die Stadt Freiburg hat zehn ausgemusterte Dieselbusse des städtischen Verkehrsbetriebs VAG an die ukrainische Hauptstadt Kiew gespendet – und dafür im Netz teils heftige Kritik geerntet. „Leider waren viele Kommentare weder sachlich noch respektvoll“, erklärte eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe. „Beleidigende, menschenverachtende und herabwürdigende Kommentare können und wollen wir nicht tolerieren.“ Zuvor hatte die „Badische Zeitung“ (BZ) darüber berichtet.

Die abgegebenen Dieselbusse seien davor rund 20 Jahre im Freiburger Liniennetz im Einsatz gewesen und hätten jeweils rund eine Million Kilometer zurückgelegt, so die VAG weiter. In Kiew sollen sie das öffentliche Verkehrsnetz stärken, das durch russische Drohnen-Angriffe immer wieder beschädigt wird. Die Busse seien vor wenigen Tagen von ukrainischen Fahrern abgeholt worden. Rund 2000 Kilometer würden sie bis zum Zielort damit zurücklegen.

Social-Media-Post in polarisiert

Unter dem offiziellen Post der Stadt etwa auf Instagram zu der Spende äußerten sich zahlreiche Nutzer empört. Einige warfen der Stadt vor, Steuergelder zu verschenken. Auch von Betrug und Veruntreuung war die Rede. 

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) unterstützt die Aktion: „Wenn wir mit bereits vorhandenen Fahrzeugen helfen können, ist das ein sinnvoller und für mich vernünftiger Schritt.“ 

Waren Bots für die Kommentare verantwortlich? „Kritik zu unserem Handeln nehmen wir ernst und setzen uns gerne mit anderen Meinungen auseinander“, so die VAG-Sprecherin weiter. Ein respektvoller Umgangston sei aber nicht verhandelbar. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch Bots einige der Kommentare verfasst hätten. „Mit Blick auf die Systematik von Bots liegt der Verdacht aus unserer Sicht nahe.“

Den Kontakt nach Kiew stellten der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und München her. Die Überführung der Busse kostet rund 30.000 Euro – Stadt und VAG zahlen jeweils die Hälfte. (dpa/lsw)

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