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Heidelberger Stadträte wollen mehr Migranten im Gemeinderat

Der Heidelberger Gemeinderat will vielfältiger werden. Ein Mentoringprogramm könnte Migranten den Einstieg in Heidelbergs Kommunalpolitik erleichtern. Das will der Migrationsbeirat ins Leben rufen.
Marktplatz mit historischem Rathaus

Im Heidelberger Rathaus waren Migranten als Stadträte zuletzt unterrepräsentiert. Eine Initiative will die Weichen in Richtung ausgeglichenere Zeiten stellen.

dpa/imageBROKER/Firn)

HEIDELBERG. Mehr Migranten im Heidelberger Gemeinderat – das wünschen sich die Räte der Grünen, der Linken, von Heidelberg in Bewegung und der Bunten Linke. Auf kommunaler Ebene gebe es nur wenige Politiker mit Migrationshintergrund, heißt es in der Antragsbegründung. Ein Mentoringprogramm könnte Migranten den Einstieg in Heidelbergs Kommunalpolitik erleichtern. Derzeit haben laut Antragsteller 15 Prozent der Heidelberger Stadträte einen Migrationshintergrund. Heidelbergs Bevölkerung habe aber einen Anteil von 35 Prozent. Studien zum Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Gemeinderäten und Kreistagen Baden-Württembergs fehlen.

Verschiedene Module bereiten Migranten auf das Ratsamt vor

Um Migranten auf so ein Amt vorzubereiten, hat der Migrationsbeirat ein Akademieprogramm mit verschiedenen Modulen entwickelt. Daran beteiligt sind der Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen in Baden-Württemberg und das Amt für Chancengleichheit.

Brauchen wir mehr Migranten in den Gemeinderäten?
  • Nein 64%, 51 Stimme
    51 Stimme 64%
    51 Stimme - 64% aller Stimmen
  • Ja 36%, 29 Stimmen
    29 Stimmen 36%
    29 Stimmen - 36% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 80
29. Juni 2023 - 6. Juli 2023
Die Umfrage ist beendet.

Die Stadtverwaltung stellt sich in ihrer Stellungnahme hinter das Anliegen. Aufgrund der demografischen Entwicklung komme Deutschland als Einwanderungsland die Verpflichtung zu, dies in seinen politischen Systemen abzubilden. Barrieren für die politische Teilhabe von Migranten müssten beseitigt werden.

Das Akademieprogramm will mit Coachings, Workshops und gemeinsamen Veranstaltungen Menschen helfen, „sich ein vertieftes Verständnis demokratischer Entscheidungsprozesse anzueignen, Strukturen kennenzulernen und Möglichkeiten der Mitgestaltung auf kommunaler Ebene zu entdecken“, heißt es in der Beschreibung des Programms. Politische Strukturen sollen für diese Bevölkerungsgruppe „nahbar“ werden. Abgebaut werden sollen auch Vorurteile gegenüber Politik und politischen Akteuren. Umgekehrt würden auch die politischen Akteure für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund sensibilisiert. Die Programm-Module, die aus Wissens- und Praxisvermittlung bestehen, sollen rund 20 Personen erreichen.

Zusammensetzung des neuen Gremiums soll sich ändern

Der Migrationsbeirat hatte zuvor den Vorschlag der Fraktionen begrüßt. Zuletzt befasste sich der Ausschuss für Soziales und Chancengleichheit mit dem Akademieprogramm. Der Gemeinderat muss das Programm noch beschließen. Man hoffe, dass sich die Aktivitäten auf die Listen und in der Zusammensetzung des nächsten Gremiums auswirke, schreiben die Grünen-Stadträte Marilena Geugjes und Derek Cofie-Nunoo im Heidelberger Amtsblatt.

Quelle/Autor: Marcus Dischinger

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