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OB-Wahlbilanz 2025: Viele Wechsel und eine echte Überraschung

Die einzige Großstadtwahl im Jahr 2025 fand im Mai in Pforzheim statt.
dpa/imageBROKER/Arnulf Hettrich)Stuttgart. Den Startschuss setzte im April Geislingen an der Steige (Kreis Göppingen): Neun Bewerber wollten Frank Dehmer beerben, der nicht mehr antrat. Schon im ersten Wahlgang fiel die Entscheidung – Ignazio Ceffalia (parteilos) holte fast 60 Prozent.
Den Bewerberrekord von neun Kandidaten teilt sich Geislingen mit Sindelfingen, wo Bernd Vöhringer den Stuhl räumte. Dort setzte sich Markus Kleemann (CDU) knapp gegen Max Reinhardt (FDP) durch – in der ersten von insgesamt drei spannenden Stichwahlen im Jahr.
In der Schwarzwald-Stadt Horb (Kreis Freudenstadt) trat Peter Rosenberger nicht erneut an, auf ihn folgte Michael Keßler. Der Christdemokrat gewann im Juli klar: über 70 Prozent, ebenfalls im ersten Durchgang.
Einen Paukenschlag gab es in Öhringen
Einen echten Paukenschlag lieferte der Sommer in Öhringen (Hohenlohekreis): Patrick Wegener siegte mit 66,9 Prozent gegen Amtsinhaber Thilo Michler – die einzige Abwahl des Jahres. Die Wahl war gleich dreifach bemerkenswert: höchste Beteiligung mit 46,79 Prozent, Wegener als 30-Jähriger jüngster OB-Sieger und zugleich der einzige erfolgreiche Sozialdemokrat.
Im Juli suchten Bühl (Kreis Rastatt) und Bruchsal (Kreis Karlsruhe) Nachfolger für die scheidenden Amtsinhaber. Je fünf Kandidaten traten an. In Bruchsal entschied eine Stichwahl: Sven Weigt (CDU) setzte sich gegen Bürgermeisterkollegen Helge Viehweg (SPD) durch. In Bühl gewann Matthias Bauernfeind (CDU), Bürgermeister von Oberwolfach, direkt gegen vier Mitbewerber.
Mit den beiden badischen Städten verbuchte die CDU zwei zusätzliche Rathäuser. Die Zahl der Oberbürgermeisterinnen sank hingegen nach dem Rückzug von Cornelia Petzold-Schick in Bruchsal von sieben auf sechs – im Jahr 2025 wurde keine Frau ins Amt einer Großen Kreisstadt neu gewählt.
In sechs Städten wurden Amtsinhaber bestätigt
Im Herbst folgten Leonberg (Kreis Böblingen) und Mühlacker (Enzkreis), beide Male traten die bisherigen OB ab. In Leonberg gewann Tobias Degode (parteilos), damals noch bei der Stadt Düsseldorf tätig. In der Senderstadt brauchte es die Stichwahl, aus der Stephan Retter, Beigeordneter in Steinheim/Murr, als Sieger hervorging.
In sechs Städten wurden Amtsinhaber bestätigt. Die einzige Großstadtwahl fand im Mai in Pforzheim statt: Peter Boch (CDU) siegte trotz Herausforderer mit 88 Prozent – bei zugleich niedrigster Wahlbeteiligung von knapp 24 Prozent. Wie Boch hatte auch Sebastian Frei (parteilos) in Bad Rappenau kaum Gegenwind.
Ganz ohne Konkurrenz traten Dieter Henle in Giengen/Brenz (Kreis Heidenheim) und Michael Lang in Wangen (Kreis Ravensburg) an. Beide kamen auf über 98 Prozent; Henle erzielte knapp das beste Ergebnis aller Oberbürgermeister in diesem Jahr, Lang ist der dienstälteste der Wiedergewählten und startet in seine vierte Amtszeit.
Richard Arnold für eine dritte Amtszeit wiedergewählt
Für eine dritte Amtszeit bestätigten die Wähler Richard Arnold (CDU) in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis). Er setzte sich im ersten Wahlgang gegen zwei Konkurrenten durch und war mit 66 Jahren der älteste gewählte OB.
Ebenfalls deutlich im Amt bestätigt wurde Christoph Grimmer (parteilos) in Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) – für seine zweite Amtszeit.