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Spenden

Verbände: Die Altkleidersammlung wird unrentabel

Altkleidercontainer verschwinden. Schuld sind unter anderem schmutzige Spenden und Müll. Das hat Folgen für soziale Einrichtungen und die Entsorgung.
Rote Altkleidercontainer mit Kleidung und Säcken davor. Text: "Ihre Spende, Rohstoff unserer Hilfe".

Soziale Träger wie Malteser, DRK oder Caritas ziehen sich ein Stück weit aus dem Geschäft zurück.

imago images/Sämmer)

Karlsruhe. Mehr und mehr Altkleidercontainer werden abgebaut, ein Ende der auch bundesweiten Entwicklung ist nicht in Sicht. Davon berichtete unter anderem das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Es landeten immer häufiger sehr stark verschmutzte Kleidungsstücke und sogar Restabfälle in den Behältern, erläutert ein Sprecher der Stadt Freiburg . „Das erschwert es uns, die Alttextilien weiterzuverkaufen beziehungsweise weiterzuverwerten“, sagt er. „Diese Vermüllung der Container ist ein zunehmendes Problem.“

Häufig landen dreckige und kaputte Textilien in Containern

Soziale Träger wie Malteser, DRK oder Caritas ziehen sich ein Stück weit aus dem Geschäft zurück, die Zahl der von ihnen zur Verfügung gestellten Behälter für Alttextilien sinkt. Große Teile der gespendeten Kleidung seien wegen minderwertiger Qualität nicht mehr verwertbar, wie eine Sprecherin der beiden Landesverbände des in Baden-Württemberg betont.

Häufig landeten zudem dreckige und kaputte Textilien in den Containern, die ebenfalls nicht zu gebrauchen seien.  „Parallel entstehen hohe Entsorgungskosten für Sondermüll, der in die Container geworfen wird, und Sperrmüll, der rund um die Kleidercontainer abgeladen wird.“ Die Entsorgungskosten müssten dann vom DRK getragen werden. Der Malteser Hilfsdienst in Freiburg kritisiert ebenfalls die zunehmende Vermüllung. 150 von 600 Malteser-Containern im Südwesten hätten in den letzten zwei Jahren abgezogen werden müssen.

Organisation schließt kompletten Rückzug nicht mehr aus

Die kirchliche Hilfsorganisation Aktion Hoffnung, die alle Sammelaktivitäten von Gebrauchtkleidern in der Diözese Rottenburg-Stuttgart bündelt, bangt zudem wegen sinkender Preise am Altkleidermarkt gar um ihre Existenz.

Wegen der dramatischen Marktlage sei ein kompletter Rückzug aus der Sammlung nicht mehr ausgeschlossen. Die momentane Krise gefährde den Fortbestand der Organisation akut und existenziell, sagte Vorstand Anton Vaas. Auf dem Spiel stünden 30 Arbeitsplätze.

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