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Welchen Schatz der Schluchsee wirklich birgt

Der Schluchsee hat schon seit dem Frühjahr wenig Wasser. Der niedrige Pegel offenbar so Einiges, einen Schatz aber leider nicht.
IMAGO/Marc Schueler)Doch der Film begründete noch mehr, er prägte das Bild, das sich die Wirtschaftswunder-Deutschen vom Wilden Westen machten – obwohl die Dreharbeiten vor der Kulisse kroatischer Landschaften stattfanden. Seine schräge Wirkung konnte er nur entfalten, weil ihn Millionen in den Kinos sahen – ein echter Schatz, gemessen an seinem Einspielergebnis.
So etwas könnte auch Schluchsee gut gebrauchen. Die gut 2600-Einwohner-Gemeinde im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald gehört zu den zahlreichen Kommunen im Land, die sich außerordentlich schwer damit tun, ihren Haushalt auszugleichen. Leider bot die Absenkung des gleichnamigen Stausees, an dessen Gestaden Schluchsee liegt, keine Hoffnung auf Besserung der Lage. Der See ist derzeit nur zur Hälfte gefüllt, wegen einer Instandhaltungsmaßnahme war zu lesen. Der sinkende Pegel offenbarte etliche Dinge, die sonst das Wasser verbirgt. Munition, sogar Sprenggranaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Einen Schatz aber, den die Kommune gerne im Ergebnishaushalt verbucht hätte, brachte das weichende Wasser nicht.
Was ist wirklich wertvoll?
Diese Wertigkeit trennt den Schluchsee offenbar vom Silbersee, der nicht nur wegen des Schatzes und des Kassenerfolgs wertvoll ist. Sogar die Filmbewertungsstelle vergab dem Streifen das Prädikat „wertvoll“. Da ist aber nun wirklich Widerspruch angebracht. Der Hochschwarzwald am Schluchsee ist wertvoll, Klischee-Filme können da nicht mithalten.