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Kunstraub

Geraubtes Artefakt aus Syrien im Land

Gestohlene, jahrtausendalte Keilschriften aus dem syrischen Ebla sind über illegale Einfuhrwege nach Baden-Württemberg gelangt. Das Landeskriminalamt entdeckte bei einem Mann aus dem Landkreis Heilbronn mehrere dieser Kulturgüter.

Stuttgart/Heilbronn. Der Handel mit gestohlenen Kulturgütern, insbesondere wenn sie antik sind, ist lukrativ, der Markt kaum zu überschauen. Vor allem Kulturgüter aus der antiken Stadt Ebla im Norden Syriens, und hier insbesondere alte Keilschriften aus der Zeit zwischen 2350 und 2250 vor Christi, sind bei Sammlern beliebt. Nun hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW ) in Stuttgart bei einem Mann im Landkreis Heilbronn im Zuge von Ermittlungen eine antike Keilschrifttafel entdeckt, die im Jahr 2015 aus dem Idlib Museum in Syrien gestohlen wurde.

Sie wurde „mutmaßlich unter Umgehung von Embargo-Vorschriften illegal nach Deutschland eingeführt“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heilbronn und des LKA BW . Der Mann, bei dem das wertvolle Artefakt gefunden wurde, hatte angegeben, die Tafel als Wertanlage beziehungsweise für einen möglichen Weiterverkauf aus einer alten bayerischen Sammlung erworben zu haben. Das habe sich als „unzutreffend“ erwiesen, so die Ermittler.

Weitere Keilschrifttafeln bei dem Tatverdächtigen entdeckt

Aufgrund der Falschaussage des Mannes ordnete die Staatsanwaltschaft Heilbronn eine Durchsuchung bei dem Tatverdächtigen an. Dabei wurden noch eine weitere Keilschrifttafel und zusätzlich kleine Statuen aus Quarzsand gefunden und sichergestellt. Die Statuen, sogenannte Uscheptis , wurden im alten Ägypten Pharaonen oder anderen wichtigen Persönlichkeiten ins Grab beigelegt. Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft Heilbronn, ob weitere Verstöße gegen Gesetze zum Schutz von Kulturgütern vorliegen.

Das Idlib Museum ist eines der wichtigsten Museen in Syrien und beherbergte große Bestände an wertvollen Kulturgütern. 2012 wurde es aufgrund der Kämpfe in der Region evakuiert, die Artefakte wurden zum Schutz im Keller eingelagert. 2015 entdeckten die Rebellen das Lager und plünderten es. Es ist davon auszugehen, dass sich zahlreiche Artefakte aus dem Museumsbestand auf dem Markt befinden.

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