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Per Pedal zur Poesie

Die Zahl der literarischen Radwege ist seit 2008 auf elf angestiegen.
dpa/Jens Kalaene)Heitersheim/Marbach. In manchen Fällen hat es die Literatur leichter: Während die Umsetzung der Radschnellwege im Land nur äußerst langsam voranschreitet, ist die Zahl der literarischen Radwege seit 2008 auf elf angestiegen – und soll nun um zwei weitere rund um Heitersheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) ergänzt werden. Ein Vorteil ist sicher, dass das Projekt „Per Pedal zur Poesie “ auf schon bestehende (Rad-) Infrastruktur aufbaut.
Das Projekt wird von der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg, angesiedelt am Literaturarchiv Marbach , umgesetzt. „Die literarischen Radwege sind ein touristisches Format“, sagt deren langjähriger Leiter Thomas Schmidt. Heitersheim punktet als Malteserstadt mit der zentralen Lage – und damit, dass die Stadt schon im 18. Jahrhundert ein literarischer Treffpunkt war. Kürzlich wurde der „Poetenwinkel“ des Malteser-Kanzlers und Literaten Joseph Albert von Ittner (1754 – 1825) im Schloss des Malteserordens eingeweiht, als ein Erinnerungsort für das von Ittner belebte literarische Netzwerk, zu dem etwa Johann Peter Hebel gehörte.
Grundprinzip der Radwege: Landschaft und Literarisches
Landschaft zu erfahren und Literarisches kennenzulernen ist das Grundprinzip der Radwege. Das Markgräflerland und der Breisgau sollen nun in einer nördlichen und südlichen Radtour erschlossen werden und literarische Begegnungen unter anderen mit Marie Luise Kaschnitz, Anton Tschechow oder Annette Kolb ermöglichen. „Auf den beiden Radwegen wird die internationale, interkulturelle Lage der Region im Dreiländereck betont“, sagt Schmidt.
50 Prozent der Kosten, hauptsächlich für die Beschilderung, werden über Landesmittel der Arbeitsstelle finanziert, die andere Hälfte tragen die beteiligten Kommunen. Das Konzept für die nördliche Route erarbeitet Schmidt gerade mit Studierenden der Universität Heidelberg.