Ex-Staatsminister Florian Stegmann geht nach Berlin

Stuttgart. Stegmann geht also nicht zurück in die Politik oder die Landesverwaltung, der er seit 2011 angehört. Sonder er wird in dem Unternehmen von Harald Christ in Berlin tätig sein. Zur Unternehmensgruppe Christ gehört auch die Beratungsfirma von Ex-Außenminister Joschka Fischer.
Das Unternehmen arbeitet an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft und berät Unternehmen, hat 70 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 140 Millionen Euro. „Mit Florian Stegmann gewinnen wir eine außerordentliche Führungspersönlichkeit“, erklärt Harald Christ, der sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat.
Christ war früher in der SPD aktiv, war dort Mittelstandsbeauftragter, trat nach 31 Jahren aus und wechselte zur FDP, wo er Bundesschatzmeister wurde. Im Zuge der D-Day-Affäre beim Platzen der Ampel trat er aus. Er hat eine Stiftung zur Demokratieförderung gegründet und spendet Geld an alle demokratischen Parteien.
Stegmann war eine Schlüsselfigur der Regierung
Stegmann war als Staatsminister von 2018 bis Anfang des Jahres eine zentrale Figur der grün-schwarzen Regierung, enger Vertrauter von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Er schob die Digitalisierung der Verwaltung an, etwa mit der KI-Software F13, und trieb den Bürokratieabbau voran, war intern aber auch nicht immer unumstritten.
Neustart in Berlin geplant
Zuletzt gab es im Sommer 2023 eine Diskussion um einen Brief von Stegmann, in dem er der Grünen-Fraktion empfahl, das Gleichbehandlungsgesetz nicht weiter zu verfolgen. Kretschmann schätzte Stegmann stets als loyalen und zuverlässigen Organisator der Regierungsarbeit. Im Staatsministerium wurde seine Fachkompetenz und Durchsetzungsstärke gelobt. Im Januar trat er zurück.
Nun startet er einen beruflichen Neuanfang in Berlin, nachdem sich die familiäre Situation entspannt hat. Der 54-Jährige sagt: „Ich freue mich sehr darauf, mit Harald Christ die Erfolgsgeschichte zu gestalten.“