Unterstützung

Gemeindeschwestern: Hilfe für Ältere, die noch keinen Pflegebedarf haben

Die SPD-Fraktion will landesweit Gemeindeschwestern. Das präventive Angebot richte sich an Menschen ab 80 Jahren, die noch keine Pflege, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt brauchten. 

Gemeindeschwestern helfen Menschen, die Unterstützung benötigen, aber noch nicht pflegebedürftig sind.

Thomas Frey)

Stuttgart. Neun Jahre alt sind inzwischen die 189 Empfehlungen der Landtags-Enquêtekommission „Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht gestalten“. Eine hat die SPD-Fraktion mit ihrem Gesetzentwurf zur Einführung mobiler Gemeindeschwestern aufgegriffen. Weil im Land 770 000 Menschen im Alter von über 80 Jahren leben, deren Zahl angesichts der demografischen Entwicklung steigt, wird die Etablierung eines flächendeckenden Netzwerks verlangt.

Einzelne Städte im Land, wie Stuttgart oder Karlsruhe, haben es vorgemacht. In Rheinland-Pfalz ist das 2015 – bundesweit einmalige – gestartete Projekt „Gemeindeschwester plus“ sogar schon evaluiert. Das präventive Angebot richte sich an Menschen ab 80 Jahren, die noch keine Pflege, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt brauchten, heißt es in dem Bericht.

SPD-Fraktion sieht 20 Millionen Euro pro Jahr vor

Jeder oder jede Fünfte habe angegeben, aus Einsamkeit Kontakt aufgenommen zu haben. Mehr als die Hälfte sei über die Gemeindeschwestern mit Gleichgesinnten in Kontakt gekommen. „Wir haben ein starkes Instrument in der Hand“, so der heutige Ministerpräsident und frühere Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) bei der Präsentation der Ergebnisse vor drei Jahren.

Die SPD im Landtag von Baden-Württemberg argumentiert mit der Bedeutung von Besuchen und Beratungen zu einem Zeitpunkt, zu dem Pflegebedürftigkeit noch verhindert werden kann. Als Kostenrahmen sind 20 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen, je nachdem, „wie viele Kommunen sich beteiligen und Förderung in Anspruch nehmen“.

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