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Und Erwachsene ebenso

Nicht nur der Haribo-Goldbär, auch die Lakritzschnecke hatte allen Grund, sich vor Thomas Gottschalk zu fürchten.
dpaweb/Haribo)Des einen Freud, des anderen Leid. Nachdem Thomas Gottschalk, sein gefährlichster Fressfeind, im Mai in den Ruhestand gegangen ist, vermehrt sich der Goldbär von Haribo ungebremst. Längst hat er die quadratisch-praktische Ritter-Sport aus der ersten Reihe des Supermarktregals verdrängt. Und selbst der lila Kuh von Milka wird langsam mulmig.
Zucker gibt es immer noch genug, Saft und Gelatine sowieso
In seinem natürlichen Habitat, der bunt bedruckten Haribo-Tüte, harrt Meister Petz in aller Ruhe der Dinge, die da kommen. Anders als die braune, schwarze und weiße Schokolade muss er keine Kakao-Missernten fürchten. Zucker gibt es immer noch genug, Saft und Gelatine sowieso.
Insofern ist es höchste Zeit, dass sich die Landesregierung der Thematik annimmt. Eine gewisse Sensibilität scheint ja vorhanden zu sein. Vergangene Woche warnte Gesundheitsstaatssekretärin Ute Leidig vor der ebenfalls invasiven Tigermücke, die tropische Krankheiten wie das Dengue-Fieber übertrage und sich in Gießkannen, Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken und Hundenäpfen wohlfühle. Alle Behältnisse sollten regelmäßig entleert oder alle 14 Tage mit speziellen Tabletten behandelt werden.
Thomas Gottschalk? Den kennt doch keiner
Beim Goldbären genügt es dagegen, die Tüte aufzureißen und den Inhalt zu vernichten. Doch schon die erste Hürde könnte sich als unüberwindlich erweisen, da es ja niemanden mehr gibt, der einem zeigt, wie die Tüte aufgeht. Und selbst wenn sich der besagte alte weiße Herr noch einmal zu einem Comeback überreden ließe, könnte dies vergebliche Liebesmühe sein. Thomas Gottschalk? Den kennt doch keiner mehr unter den Leuten von heute.