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Kolumne Social Media in Kommunen

Wie sich Kommunen in den sozialen Medien als Arbeitgeber präsentieren sollten

Eine gute Präsenz in den sozialen Medien erhöht die Chance, dass sich auch potenzielle Arbeitnehmer für eine Behörde interessieren, sagt Social-Media-Beraterin Daniela Vey und zeigt gelungene Beispiele.

Wer sich als guter Arbeitgeber in den sozialen Medien präsentieren will, kann vom Wissen jüngerer Mitarbeiter profitieren.

dpa-tmn | Christin Klose)

STUTTGART. Talentierte und qualifizierte Bewerber auf ausgeschriebene Stellen zu bekommen, wird immer schwieriger – bedingt durch den gesteigerten Bedarf in unserer heutigen Wissensgesellschaft und zusätzlich verschärft durch den demografischen Wandel. Bis 2035 sinkt die Anzahl der erwerbsfähigen Personen um vier bis sechs Millionen.

„Der Fachkräftemangel im öffentlichlichen Sektor wird bis 2030 mit über 800.000 fehlenden Fachkräften im Vergleich zu anderen Sektoren am deutlichsten ausfallen.“

Studie von PwC und Wifor im Sommer 2016

„Baden-Württemberg ist von allen Bundesländern am stärksten von Fachkräfte-Engpässen betroffen.“

Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)

Gerade im Bereich von Experten und Spezialisten in bestimmten Bereichen kommen jetzt schon auf 100 offene Stellen lediglich elf qualifizierte Bewerber. Das kann regional bedingt natürlich schwanken. Nichtsdestotrotz sollte man sich dieser Faktoren bewusst sein und aktiv an der Arbeitgebermarke und Kommunikation arbeiten.

Kontaktpunkte im Recruiting

Im Rahmen seiner „Reise“ kommt der Bewerber an verschiedenen Punkten in Kontakt mit Ihnen als Arbeitgeber. Welches Bild geben Sie dabei ab?

1. Hochschule

Hier gibt es häufig Tage der offenen Tür oder Informationstage vor dem Praktikum, an denen man mit Studenten in Kontakt kommt. Die Wahrnehmung wird hier entscheidend von den Repräsentanten vor Ort geprägt – durch persönliche Gespräche oder Vorträge.

Durch Corona ist viel in den Bereich Videokonferenz und Social Media abgewandert. Tolle Beispiele für eine gelungene Social Media Strategie in Sachen „Persönlicher Kontaktpunkt“ bietet die Karriere-Seite der Polizei NRW auf Instagram: Beispielsweise einem eigenen WhatsApp-Kanal um Fragen zu stellen oder Fragerunden über die Instagram-Stories.

Auch der Staatsanzeiger hat eine Instagramseite zum Thema Karriere im öffentlichen Dienst, stellt einzelne Berufe vor und steht seinen Followern als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung.

Auf der Karriere-Seite der Deutschen Bahn stellen sich Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen vor: Vom Zugführer über den Signalmechaniker bis zum Inhouse-Trainer.

2. Azubi- und Jobmessen

Man kann sich positiv inszenieren, persönliche Kontakte knüpfen und im direkten Gespräch überzeugen. Hier ist auch der direkte Vergleich zwischen den verschiedenen Arbeitgebern möglich. Auch hier wurde aufgrund von Corona auf digitale Alternativen umgestellt.

Die Hessische Finanzverwaltung stellte sich in einer Videoserie auf YouTube vor und die Finanzverwaltung startete eine umfangreiche Initiative auf Instagram. Hier sehen Sie die Kampagne: https://www.instagram.com/p/CKQy_bXBt-8/

Tipp: Der Staatsanzeiger organisiert HR- und Karrieremessen, wie zuletzt im September 2021.

3. Empfehlungen

Bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers werden natürlich auch häufig Familie, Freunde und Kommilitonen um Rat gefragt. Das kann die Meinungsbildung bei der Wahl stark beeinflussen. Alternativ spielen Online-Bewertungsportale eine Rolle, wie zum Beispiel das mit XING verknüpfte Kununu, wo auch der Staatsanzeiger mit einem Profil vertreten ist.

Eine immer wichtigere Rolle können aber auch Influencer, Rolemodels und Markenbotschafter in den sozialen Medien einnehmen, die aus ihrem Arbeitsalltag berichten.

Ein Beispiel ist Michelle Uhrig – Bundespolizistin und Eisschnellläuferin. Sie profitiert von der Spitzensportförderung der Bundespolizei.

Das Landratsamt Reutlingen setzt auf eine eigene Karriereseite und Stimmen aus dem Haus. Die Kampagne findet man unter „Ganze Sache machen“.

Die Stadt Esslingen wiederum ist als Arbeitgeber auf kununu aktiv vertreten und erreicht 4 von 5 Sternen.

4. Eigener Webauftritt der Verwaltung

Der Zugang kann hier entweder direkt erfolgen, wenn Bewerber Sie bereits in Erwägung ziehen oder über eine entsprechende Google-Suche. Hier erwartet man normalerweise umfangreiche Informationen zu Stellenangeboten, Vorteilen und der Behördenkultur. Leider werden die Stellenanzeigen jedoch immer noch viel zu oft als staubig-trockene PDFs angeboten. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Gelungenere Alternativen findet man beispielsweise hier

• Stadt Stuttgart: https://www.stuttgart.de/rathaus/karriere/

• Kampagnen-Seite „Ganze Sache Machen“: https://ganzesachemachen.de

• dem Karriereportal der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommern: https://karriere-in-mv.de

• Stadt Hamburg: https://www.hamburg.de/jobs-wohnungen/arbeitgeber-hamburg/

• Polizei Berlin: https://110prozent.berlin/jobs/

• Polizei Hessen: https://karriere.polizei.hessen.de/Startseite/

Weiter geht es nächste Woche mit Teil 2 und konkreten Ideen und Anleitungen für Ihre Social Media Strategie als Arbeitgeber.

Tipp: Aktuelle Stellenangebote im öffentlichen Dienst finden Sie außerdem bei den E-Stellen.

Daniela Vey

Daniela Vey ist Social-Media-Beraterin. Die Themen Web, Corporate Identity und soziale Medien sind ihr Steckenpferd. Zudem gibt sie Social-Media-Kurse und moderiert die Allfacebook Conference. In der Kolumne „Social Media in Kommunen“ des Staatsanzeigers gibt sie Akteuren der öffentlichen Verwaltung Tipps und Tricks im richtigen Umgang mit den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter, Instagram und Co. Ansprechpartnerin in der Redaktion ist Pia Hemme

0711 66601-144

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