Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Baunachfrage steigt im März aufgrund von Großprojekten

Die Auftragseingänge sind im Wirtschaftsbau um 140 Porzent gestiegen.
Wolfgang Filser)Stuttgart. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stiegen die Auftragseingänge über alle Bausparten hinweg nominal um 22,8 Prozent. Auch im Wohnungsbau wurde mit einem Umsatzplus von 3,6 Prozent ein leichter Zuwachs erzielt. „Die Erholung im Wohnungsbau ist derzeit noch ein zartes Pflänzchen. Dies zeigt die Entwicklung der Baugenehmigungen, die im März zwar leicht um 3,4 Prozent gestiegen sind, sich jedoch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen“, erklärt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.
Situation auf dem Wohnungsmarkt gerät zur sozialen Zeitbombe
Möller warnt vor verfrühten Hoffnungen, dass die Krise im Wohnungsbau schon überwunden sei: „Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen ist 2023 um 29 Prozent und 2024 um weitere 24 Prozent eingebrochen. Es wird lange dauern, diesen Rückstand wieder aufzuholen. Die in vielen Städten und Ballungsräumen herrschende Wohnungsnot droht sich nun weiter zu verschärfen. Damit wird die Situation auf dem Wohnungsmarkt zur sozialen Zeitbombe.“
Die Bauwirtschaft bekräftigt ihre Forderung nach entschlossenen Maßnahmen, um die Bautätigkeit zu beleben. „Dringend notwendig sind eine Senkung der Grunderwerbsteuer, ein weiterer Ausbau der sozialen Wohnraumförderung und ein entschlossener Abbau von Bürokratie und überhöhten Baustandards“, verlangt Möller.
Bauwirtschaft: Riesiger Investitionsstau bei der Infrastruktur
Sprunghaft emporgeschnellt sind im März die Auftragseingänge im Wirtschaftsbau (+140 Prozent), öffentlichen Hochbau (+97,6 Prozent) und Straßenbau (+33,4 Prozent). Grund hierfür seien einzelne Großprojekte, unter anderem im Bereich der Verkehrsinfrastruktur, so der Verband. Dennoch sieht die Bauwirtschaft bei der Infrastruktur einen „riesigen Investitionsstau“. So geschehe etwa bei der Sanierung von Straßen, Schienen und Brücken derzeit noch viel zu wenig. Die Bauwirtschaft im Südwesten hofft auf das Sondervermögen der Bundesregierung. „Die Verteilung der Mittel muss schnell geklärt werden, sodass die Auftragsvergabe für Infrastrukturmaßnahmen zeitnah erfolgen kann.“ Dabei sei die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren wichtig, so Möller.