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Kolumne

Ein Schluck auf die Debatte um zu viele Feiertage

 Seit langer Zeit wird von der Wirtschaft gefordert, dass in Deutschland mehr gearbeitet werden muss und dafür ein Feiertag abgeschafft werden könnte. Himmelfahrt würde sich dafür besonders gut eignen, meint Kolumnist Jürgen Schmidt.

Vatertagsausflüge mit skurilen Gefährten und viel Alkohol führen zu vielen Unfällen. Die ließen sich vermeiden, wenn an Himmelfahrt gearbeitet würde.

IMAGO/Sylvio Dittrich)

Damit konnte keiner rechnen: Ausgerechnet das Statistische Landesamt hat nun neue Munition geliefert für alle Unternehmer und Lobbyisten, die mindestens einen Feiertag streichen wollen, auf dass unser Land und vor allem The Länd wieder wettbewerbsfähiger wird. Wenn ein Feiertag gestrichen werden sollte oder muss, dann kann es aus volkswirtschaftlicher Sicht nur einen geben: Himmelfahrt. Denn an diesem im trinkenden Volksmund auch Vatertag genannt − gibt es drei mal so viele Alkoholunfälle , bei denen sich Menschen verletzen, wie an normalen Tagen, wie die Statistiker jetzt enthüllt haben.

Für Frauen sollte Himmelfahrt ein Feiertag bleiben

Wenn also an Himmelfahrt künftig gearbeitet wird, hat das einen dreifach positiven Effekt für den Standort Deutschland. Die Jahresarbeitszeit steigt um acht Stunden pro Werktätigen, die Krankenkassen und irgendwann die Lohnnebenkosten werden entlastet, weil Arbeitnehmer an Himmelfahrt keine Ausflüge inklusive schnaps- und bierbedingter Unfälle mehr unternehmen können, und auch die Fehltage werden reduziert.

Allerdings wäre es nur fair, wenn dabei das Verursacherprinzip gelten würde. Weil über 85 Prozent der Unfallenden Männer sind, sollten Frauen den Feiertag weiter genießen dürfen. Die dürfen das auch als kleinen Beitrag zum Ausgleich des noch immer bestehenden Gender-Pay-Gap verstehen.

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