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Corporate Design: Klarheit für den optischen Firmenauftritt liegt im Trend

Beim Design eines neuen Erscheinungsbildes für Unternehmen muss auch dessen Umsetzbarkeit in digitalen Kanälen berücksichtigt werden.
imago/Ikon Images)Stuttgart/Freiburg. „Ein durchdachtes Corporate Design muss heute auch über digitale Touchpoints zu spielen sein, um ein ganzheitlicheres Erlebnis zu bieten“, erklärt Peter Matz, Studioleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Agentur Strichpunkt-Design in Stuttgart . Sein Unternehmen hat kürzlich fürs Land Baden-Württemberg ein neues Corporate Design konzipiert, das für Diskussionen gesorgt hat. Denn das Landeslogo wurde auf drei schreitende Löwen reduziert.
Man sieht: Beim Corporate Design geht es nicht zuletzt um Emotionen. Gemeint ist damit die Gesamtheit aller visuellen Elemente, die das Erscheinungsbild eines Unternehmens prägen. Dazu gehören insbesondere das Logo, festgelegte Schriftarten, ein durchdachtes Farbkonzept sowie Richtlinien für die Verwendung von Bildern und Grafiken.
Natürliche Farben und organische Formen sind gefragt
Ein konsistentes Design schafft Vertrauen, hebt ein Unternehmen von der Konkurrenz ab und steigert den Wiedererkennungsfaktor einer Marke. „Das Corporate Design ist die visuelle Übersetzung Ihrer Markenidentität“, sagt Thomas Piske von der Freiburger TP-Werbeagentur. Es transportiere die Werte und die Haltung des Unternehmens und macht eine Marke sichtbar und erlebbar – für Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner. Gerade in Zeiten digitaler Kommunikation, in denen Unternehmen an vielen Stellen sichtbar sind, sorgt ein einheitliches Design für eine professionelle Außenwirkung, läutert der Werbefachmann.
In den vergangenen Jahren haben sich einige Trends im Corporate Design herausgebildet. Klare und reduzierte Gestaltungen sind besonders gefragt, weil sie zeitlos wirken und auf verschiedenen Medien gut funktionieren. Nachhaltigkeit spiegelt sich nicht nur in Unternehmensstrategien wider, sondern auch optisch beim Firmenauftritt: Natürliche Farben und organische Formen gelten derzeit als en Vogue. Daneben rückt noch ein weiterer Aspekt in den Fokus: die Flexibilität.
Ein flexibles und modulares Corporate Design ermöglicht es Unternehmen, ihr visuelles Erscheinungsbild an verschiedene digitale und analoge Formate anzupassen, ohne an Wiedererkennbarkeit zu verlieren. Statt eines starren Logos gibt es variable Logo-Varianten für unterschiedliche Bildschirmgrößen und Anwendungen. Schriftarten und Farben werden so definiert, dass sie sowohl auf Printmedien als auch auf Webseiten und Social Media gut lesbar und nutzbar sind.
Dynamische und animierte Logos gewinnen an Bedeutung
Ein modulares System erlaubt es, Grafiken und Designelemente je nach Plattform oder Kampagne flexibel zu kombinieren. Auch dynamische oder animierte Logos gewinnen an Bedeutung, da sie in digitalen Medien mehr Aufmerksamkeit erzeugen.
Zukunftsfähigkeit entsteht durch Anpassungsfähigkeit, klare Designrichtlinien und die Möglichkeit, neue Technologien wie Augmented Reality oder interaktive Designs nahtlos zu integrieren.
Kleine Unternehmen können ihr Corporate Design effizient und mit vertretbarem Aufwand entwickeln. Am Anfang steht die Analyse der eigenen Markenidentität. Dabei geht es um die Frage, wofür das Unternehmen steht und welche Werte es vermitteln möchte. Wer hier Klarheit schafft, legt den Grundstein für ein stimmiges Design.
Richtlinien im Alltag konsequent durchsetzen
Danach folgt die Umsetzung, bei der es sich lohnt, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Designer oder eine Agentur kann helfen, ein passendes Logo zu entwerfen und ein stimmiges Farb- und Schriftenkonzept zu entwickeln. Wichtig ist, die erarbeiteten Designrichtlinien konsequent anzuwenden. Dabei ist ein Corporate-Design-Manual eine entscheidende Hilfe.
Fehler lassen sich vermeiden, wenn Unternehmen sich von Anfang an um eine klare Linie bemühen. Ein häufiger Stolperstein ist die inkonsistente Nutzung der Designelemente. Wenn Logos in verschiedenen Farben oder Schriftarten auftauchen, geht die Wiedererkennbarkeit verloren. Auch ein überladenes Design kann problematisch sein, weil es die visuelle Klarheit beeinträchtigt.
Gleichzeitig sollten Unternehmen nicht den Fehler machen, aktuelle Designtrends zu ignorieren. Ein veraltetes Erscheinungsbild kann leicht den Eindruck erwecken, dass ein Unternehmen nicht mit der Zeit geht, warnen Experten.
Leitfaden erleichtert die Umsetzung
Ein sogenanntes Corporate-Design-Manual gilt als wichtiges Hilfsmittel für einen einheitlichen Auftritt. Gemeint ist ein Leitfaden, der die Gestaltungsrichtlinien eines Unternehmens festhält. Es enthält Vorgaben für Logo, Farben, Schriften und weitere Designelemente, um eine konsistente Anwendung sicherzustellen. Dieses Handbuch dient als Referenz für interne Nutzer und externe Partner, um das einheitliche Erscheinungsbild der Marke zu wahren.