Serie Konstruktive Kommunikation

Führungskräfte sollten mehr über eigene Eindrücke und Wünsche sprechen

Businesscoach Ana Schlegel erklärt, wie Führungskräften in nur vier Schritten ein positiverer Austausch mit ihren Mitarbeitern gelingen kann.

Mit der Technik der gewaltfreien Kommunikation können Führungskräfte besser auf ihre Mitarbeiter eingehen und ihnen vermitteln, was diese verbessern können.

dpa/Zoonar | Channel Partners)

TITISEE-NEUSTADT. Es erfordert ein gesundes Selbstwertgefühl, um sein Gegenüber mit unerwünschten, heiklen Themen zu konfrontieren – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Wenn es im Job um kritische Mitarbeitergespräche geht, um Kündigungsgespräche gar, oder auch um Veränderungen am Arbeitsplatz, kann unbedachte, unprofessionelle Kommunikation erheblichen Schaden anrichten.

Selbst das Loben und Motivieren ist kein Selbstläufer. Wird dies falsch angegangen, geht der Schuss im schlimmsten Fall nach hinten los. Daher sollten Führungskräfte beim Thema Kommunikation immer lernbereit und sensibel bleiben.

Keine Gewinner und Verlierer im Streitfall

Mithilfe des Modells der gewaltfreien Kommunikation, kurz GFK, kann man sich mit seinem Gesprächspartner austauschen, ohne dass es dabei Gewinner und Verlierer gibt – gerade im Konfliktfall. Der Begriff wirft die Frage auf, inwiefern es denn „Gewalt“ in der Kommunikation geben kann.

Gemeint ist damit insbesondere die typischerweise unbewusste Haltung in Gesprächen, dem Gegenüber zuzuschreiben, wie dieser tatsächlich ist, etwa „Sie sind unpünktlich“ – anstatt nur die eigenen Beobachtungen zu schildern, etwa „Mir ist aufgefallen, dass Sie gestern und heute jeweils 45 Minuten später gekommen sind.“

Das Grundgerüst der gewaltfreien Kommunikation

Die folgenden vier Schritte bilden das Grundgerüst der GFK: Am Anfang steht die Frage (I), was beobachtet wird, ganz nüchtern. Was geschieht, was geht vor sich? Achtung: Die Beobachtungen sind dabei klar von Bewertungen zu unterscheiden und zu trennen.

Danach geht es um die Frage (II), welche Gefühle dies beim Beobachter bewirkt. Achtung: Die eigenen Gefühle sind dabei von Interpretationen des Verhaltens des anderen zu unterscheiden.

Ferner ist zu fragen (III), welche Bedürfnisse diese Gefühle auslösen oder welche Bedürfnisse zu kurz kommen. Achtung: Bedürfnisse sind hier von vermeintlichen Lösungsstrategien zu unterscheiden.

Schließlich folgt die Frage (IV), was sich ändern soll beziehungsweise welche andere Handlungsweise konkret erbeten wird. Diese vier Schritte lassen sich auf alle Gesprächssituationen anwenden.

Quelle/Autor: Ana Schlegel

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