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Pilotprojekt

Die Teststrecke für Oberleitungs-Hybrid-Lkw wird abgebaut

Drei Jahre lang haben Forscher getestet, wie praxistauglich und klimafreundlich elektrisch betriebene Oberleitungs-Hybrid-Lkw gegenüber klassischen Lkw mit Verbrennungsmotor sind. Jetzt wird die Technik auf der Teststrecke auf der B 462 bei Kuppenheim wieder abgebaut. Das Verkehrsministerium hält die Technik für praxistauglich. Doch die Forscher müssen die Ergebnisse erst noch auswerten.

Drei Jahre lang haben Forscher elektrisch betriebene Oberleitungs-Hybrid-Lkw getestet.

Arnulf Hettrich via www.imago-images.de)

Stuttgart. Rund 28 Millionen Euro hat die Teststrecke für Oberleitungs-Hybrid-Lkw auf der B 462 bei Kuppenheim (Kreis Rastatt) gekostet. Seit Dienstag wird das vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg initiierte Projekt „eWayBW“ abgebaut. Mit Hilfe von Experten des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung wird das Projekt nun ausgewertet.

Mit Stromabnehmern ausgestattete Lastwagen konnten sich in die Oberleitung einklinken

In der dreijährigen Pilotphase wollten die Forscher herausfinden, wie praxistauglich und klimafreundlich elektrisch betriebene Oberleitungs-Hybrid-Lkw gegenüber klassischen Lkw mit Verbrennungsmotor sind. Dafür wurden auf der Teststrecke in jede Fahrtrichtung jeweils zwei rund 3,5 Kilometer lange Abschnitte mit einer Oberleitungsanlage elektrifiziert. Spezielle mit Stromabnehmern ausgestattete Lastwagen konnten sich in die Oberleitung einklinken. Sie wurden dann mit Strom versorgt und konnten so ihren Dieselmotor abschalten und elektrisch fahren.

Die Bundesstraße wurde für das Pilotprojekt gewählt, weil auf der Strecke jährlich 510 000 Tonnen Papier im 24 Stunden/Sieben Tage-Betrieb von drei Papierherstellern in Obertsrot in ein Logistikzentrum in Kuppenheim im Rheintal gebracht werden. Die Forscher untersuchten dabei die technische Zuverlässigkeit und Praxistauglichkeit der Oberleitungsinfrastruktur und der Lkw sowie die Reduktion von Emissionen und Lärm. Ziel war es zudem, Erkenntnisse über die Wirtschaftlichkeit sowie mögliche Herausforderungen für einen breiteren Einsatz zu gewinnen.

In den Test wird auch ein reiner Elektro-Lkw einbezogen

Neben den Oberleitungs-Lkw wurden weitere alternative Antriebsformen wie ein reiner Elektro-Lkw und ein mit Biokraftstoff betriebener Lkw untersucht, um verschiedene Antriebsformen für Lastwagen unter realen Bedingungen vergleichen zu können. An dem Projekt hatte sich auch der Lkw-Hersteller Daimler Truck aus Leinfelden-Echterdingen mit einem batterie-elektrischen seriennahen E-Lkw-Prototyp beteiligt. Mit 26,4 Millionen Euro übernahm das Bundesumweltministerium den größten Anteil der Kosten. Das Land steuerte rund 1,6 Millionen Euro bei. „eWayBW“ habe gezeigt, dass Oberleitungs-Lkw technisch funktionieren und unter realen Bedingungen einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Güterverkehrs leisten können, so das erste Fazit des Verkehrsministeriums. Die wissenschaftliche Auswertung des Projekts steht aber noch aus.

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