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Metaverse

Virtuelle Welten stärken Kooperation

Fraunhofer-Forscher aus Stuttgart arbeiten am Einsatz von 3-D-Anwendungen in Unternehmen. Die dezentrale Zusammenarbeit von verschiedenen Mitarbeitern und die Unterstützung von Innovationsprozessen und Planungsaufgaben ist dabei ein wichtiger Bereich.

3-D-Brillen und virtuelle Realitäten werden zukünftig nicht nur in technischen Bereichen eingesetzt, sondern auch um die digitale Kooperation zu verbessern.

Imago/Westend61)

STUTTGART. Bislang ist das Metaverse noch nicht viel mehr als ein trendiger IT-Schlüsselbegriff. Es gilt als eine Technologie mit Potenzial, aber noch recht überschaubarer Anwendung in der Breite. Es geht um virtuelle 3D-Welten, welche das Internet in ganz neuer Weise erfahr- und nutzbar machen sollen.

Am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart versucht man allerdings, schon jetzt die Einsatzmöglichkeiten im Unternehmensumfeld genauer auszuloten. Ein wichtiger Aspekt: Die dezentrale Zusammenarbeit von verschiedenen Mitarbeitern und die Unterstützung von Innovationsprozessen und Planungsaufgaben.

Ortsungebundene Zusammenarbeit ist heute schon weit verbreitet. Die Homeoffice-Welle im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen hat dazu wesentlich beigetragen. Doch heute erschöpft sie meist in Videokonferenzen, bei denen Dokumente geteilt werden.

Wahl des virtuellen Lichts fördert Kreativität oder Konzentration

Das halten Arbeitswissenschaftler aber für nicht optimal, was die Arbeitsbedingungen betrifft. „Diese Zusammenarbeit ist jedoch mit Herausforderungen verbunden“, sagt IAO-Forscher Stefan Strunck. „Denn Ablenkungen, hinderliche Raumumgebungen oder fehlende Arbeitsmittel können die Effektivität solcher Meetings beeinträchtigen.“

Hier kommt nun das Metaverse ins Spiel. Denn dabei können die Teilnehmer von Onlinemeetings mit fast allen Sinnen vollständig in simulierte Umgebungen eintauchen mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen, kurz VR-Brillen genannt. Dabei lassen sich die virtuellen Umgebungen so gestalten und ausstatten, dass sie optimale Arbeitsergebnisse wahrscheinlicher machen.

„Die Wirkung von physischen Raumumgebungen ist ausgiebig erforscht“, sagt Strunck. So können die Erkenntnisse aus der Raumpsychologie ins Metaverse einfließen. Beispielsweise fördere warmes Licht die Kreativität, kaltes Licht die Konzentration. Auch Elemente wie Pflanzen, Farben oder ein weiter Blick aus dem Fenster könnten demnach die Arbeit effektiver machen.

Stuttgarter Kanzlei hat eine Niederlassung im Metaverse

Unternehmen können das Metaverse schon heute nutzen. Eine Möglichkeit dabei, die sich unter anderem fürs Marketing nutzen lässt, sind virtuelle Filialen im digitalen Raum. Die Stuttgarter Rechtsanwaltskanzlei Gleiss Lutz gilt da als Pionier.

„Wir haben schon 2022 als erste führende deutsche Wirtschaftskanzlei ein eigenes Büro im Metaverse eröffnet„ sagt Kanzlei-Pressesprecher Jens Kampe. Dazu wurde die Metaverse-Plattform „Decentraland“ genutzt. Die Niederlassung im virtuellen Raum gilt als neunter Standort der Wirtschaftskanzlei und wird auf deren Briefbogen ebenso geführt, wie auf der Webseite.

Holger Schindler

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