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Klimaschutz

Wasserstoff und Ammoniak sollen zu klimafreundlichem Stahl beitragen

Die Badische Stahlwerke in Kehl starten ein Forschungsprojekt um neue Brenner zu entwickeln. Damit soll Erdgas durch Wasserstoff oder Ammoniak als Energiequelle eingesetzt werden können.

Bis 2045 wollen die Badischen Stahlwerke in Kehl komplett klimaneutral produzieren und setzen neben Strom auch auf Wasserstoff und Ammoniak.

dpa/Philipp von Ditfurth)

Kehl. Die Stahlproduktion ist noch vor der Zementherstellung der Industriezweig, der weltweit am meisten klimaschädliches Kohlendioxid erzeugt. Die Badischen Stahlwerke (BSW) in Kehl wollen nun mit einem neuen Forschungsprojekt einen Beitrag dazu leisten, die Stahlbranche ein Stück weit auf dem Weg in die Dekarbonisierung voranzubringen. Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit 2,3 Millionen Euro gefördert.

Gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen und ihrem Schwesterunternehmen Badische Stahl-Engineering , einem Anlagenbauer für Elektrostahlindustrie, wollen die BSW eine neue Brennertechnologie entwickeln, die auf Wasserstoff auf Brennstoff ausgelegt ist. Denn auch in einem Elektrostahlwerk gebe es Prozesse, bei denen das aktuell noch verwendete Erdgas nicht einfach durch Strom ersetzt werden könne, heißt es seitens des Unternehmens.

Zu den Produktionsschritten, die nur nur unter Einsatz von gasförmigen Brennstoffen funktionieren gehört dem Stahlwerk zufolge das Vorwärmen der Pfannen, in denen der geschmolzene Stahl vom Schmelzofen zur weiteren Verarbeitung und schließlich zur Gießanlage transportiert wird Für den künftigen Einsatz von Wasserstoff allerdings sind die heutigen Erdgas-Brenner technisch nicht ausgelegt.

Zwei Millionen Tonnen werden pro Jahr produziert

Alternativ sollen sich die neuen Brenner auch mit Ammoniak betreiben lassen können, einem Gas, das aus Wasserstoff und Stickstoff besteht. Ammoniak soll dazu dienen künftig grünen Wasserstoff über größere Entfernungen zu transportieren, weil damit größere Energiemengen auf weniger Raum gespeichert werden können. Wenn der Ammoniak direkt in der Stahlproduktion eingesetzt werden könnte, ließe sich die Aufspaltung in Wasserstoff und Stickstoff einsparen.

Die BSW stellen pro Jahr rund zwei Millionen Tonnen Stahl her, vor allem als Bewehrungen für den Betonbau. Dabei wird Schrott in zwei elektrischen Lichtbogenöfen geschmolzen.

Das einzige Stahlwerk in Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt bis 2045 klimaneutral zu produzieren. Nach Unternehmensangaben erzeugen die BSW durch die strombasierte Stahlproduktion schon heute rund 80 Prozent weniger Kohlendioxid als klassische Stahlwerke mit Hochofen.

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