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Kolumne

Wenn Umfragen Fragen aufwerfen, die keiner stellt

Umfragen bestimmen in vielen Themenbereichen das Informationsangebot. Doch nicht immer liefern sie relevanten Informationen.

Umfragen stoßen bei der Zielgruppe, die befragt werden soll, manchmal auf eine sehr geringe Bereitschaft zur Teilnahme.

Imago/Panthermedia/AndreyPopov)

Sie begleiten unser Leben, wie dereinst die Tagesschau oder heute Social Media: Umfragen. Sie klären uns auf, wie Unternehmer, Wertpapieranalysten und Einkaufsmanager die konjunkturelle Entwicklung in unserem Lande beurteilen, was und wie viel Verbraucher kaufen wollen oder wie diese als Wähler bei Bundestags-, Landtags- oder EU-Parlamentswahlen abzustimmen gedenken, vielleicht zumindest. Und eine frühere Bundeskanzlerin unserer 75 Jahre alten Bundesrepublik soll Umfragen sogar zum Maßstab ihres Regierungshandelns gemacht haben, ein bisschen zumindest.

Nur 18 Prozent der Zielgruppe antwortet

Doch immer wieder werden wir auch mit Umfragen konfrontiert, die Fragen beantworten wollen, die sich uns bislang nie gestellt haben und die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten. So eine Umfrage hat jüngst der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) veröffentlicht. Das Ergebnis: Die Wirtschaft im Südwesten findet den SWR gut, wünscht sich aber mehr Wirtschaftsnachrichten. Die Wirtschaft, das sind in diesem Fall knapp hundert Teilnehmer, die neben ihrem Job als Firmenlenker ehrenamtlich in den Vollversammlungen der Kammern sitzen. Dass sich nur neun von 12 Kammern und gerade einmal 18 Prozent der Ehrenamtlichen beteiligt haben offenbart, dass es in der heimischen Wirtschaft augenscheinlich Fragen gibt, die die Chefs mehr beschäftigen als die Wirtschaftskompetenz des SWR. Von der Repräsentativität der Ergebnisse einmal ganz zu schweigen.

Dabei hätte der BWIHK diese Fragen ganz einfach klären können, mit einer Umfrage unter allen Rundfunratsmitgliedern des BWIHK. Da die Kammern nur einen Sitz haben, wäre eine Beteiligung von 100 Prozent ruckzuck erreicht.

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