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Wut tut manchmal sogar doch gut – zumindest im Job

Das HB-Männchen ist eine Zeichentrickfigur, die in verschiedenen Werbespots buchstäblich vor Wut in die Luft ging.
imago images/imagebroker)„Blinde Wut tut selten gut“, weiß ein Sprichwort, das heute noch in der Erziehung zum Einsatz kommt. Doch selten ist eben nicht immer. Sogar bei der Arbeit, das zeigt jetzt eine Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart, kann Wut überraschend positive Effekte haben.
Ärger ist an sich schon ein Produktivitätskiller
Die Forscher haben Angestellte in zehn unterschiedlichen Branchen zu Ärger-Erlebnissen, ihrem Umgang damit und ihren Arbeitsergebnissen befragt. Ergebnis: Wut mindert nicht zwangsläufig die Produktivität . „Ärger an sich ist kein Produktivitätskiller. In den 1611 Momentaufnahmen konnten wir keinen direkten Zusammenhang zwischen Ärger und kognitiver Energie oder Produktivität feststellen“, sagt Studienleiter Robin Umbra vom Fachgebiet Wirtschafts- und Organisationspsychologie. Entscheidend sei vielmehr der Umgang mit der Wut – und wie gut sozial eingebunden sich Angestellte fühlen.
Forscher raten zu „konfrontativer Bewältigung“ der Wut
„Menschen, die ihren Ärger konstruktiv angehen und offen und respektvoll die Ursache ihres Unmuts ansprechen, können die Energie, die durch Wut freigesetzt wird, produktiv nutzen“, so Fachgebietsleiterin Ulrike Fasbender. So gelinge es ihnen oft, Konflikte zu lösen und Arbeitsziele effektiver zu erreichen:
Diesen Ansatz nennen die Wissenschaftler „konfrontative Bewältigung“. Fressen Menschen dagegen ihren Ärger still in sich hinein, führe das oft zu Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und einem Rückgang der Produktivität. Künftig lautet die Antwort auf die Frage: „Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ Vielleicht jemand, der sich positiv abheben will und zu Höhenflügen anhebt.