Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Forschungsaktivitäten durch Wirtschaftskrise gedrosselt

"Trotz der weiter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind sich unsere Unternehmen der Bedeutung von Forschung und Entwicklung für ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bewusst.", sagt der Präsident der IHK Karlsruhe, Volker Hasbargen.
IHK Karlsruhe/Volker Hasbargen)Karlsruhe. Die wirtschaftliche Unsicherheit bremst die Bereitschaft von heimischen Unternehmen, in Forschung und Entwicklung zu investieren. Nach einer von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe in Auftrag gegebenen landesweiten Umfrage , wollen nur noch 53 Prozent der Unternehmen in Baden-Württemberg ihr Budget für Innovationsaktivitäten steigern. 2018, bei der letzten Umfrage zu diesem Thema, hatte der Anteil noch bei 68 Prozent gelegen. Gleichzeitig ist der Anteil an Unternehmen, die eine Budget-Verringerung planen von fünf auf 13 Prozent um rund das Zweieinhalbfache angestiegen.
Der im April neu gewählte Präsident der IHK Karlsruhe, Volker Hasbargen, beurteilt die Lage dennoch nicht pessimistisch: „Trotz der weiter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind sich unsere Unternehmen der Bedeutung von Forschung und Entwicklung für ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit bewusst.“ So geben inzwischen rund 77 Prozent aller Südwestunternehmen Geld für Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus. Vor sieben Jahren waren es nur 62 Prozent gewesen. Um die Innovationsaktivitäten in der Wirtschaft auf dem gegenwärtigen Niveau zu halten oder sogar auszubauen, spielt die Forschungsförderung eine entscheidende Rolle. Mehr als die Hälfte aller forschenden Unternehmen hat solche Programme bereits in Anspruch genommen. Und zwei Drittel dieser Betriebe gab an, dass sie ihre Projekte ohne diese finanzielle Unterstützung nicht oder nur in beschränkterem Umfang durchgeführt hätten.
Kritik an Wegfall der Zuschüsse für Digitalisierungsprojekte
„Eine passgenaue und verlässliche öffentliche Förderung stärkt die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft in ökonomisch schwierigen Zeiten“, erklärt IHK-Technologieexperte Stefan Senitz. Die IHK Karlsruhe ist für alle Industrie- und Handelskammern im Land beim Thema Technologie federführend.
Der „Förderdreiklang“ aus Innovationsgutscheinen, Invest BW-Programm und der Digitalisierungsprämie Plus deckt nach Einschätzung von Senitz den Bedarf der Unternehmen recht gut ab. Die IHK kritisiert jedoch die Abschaffung der Zuschussförderung bei der Digitalisierungsprämie Plus zum 1. Juli. „Die Unterstützung der Digitalisierungsaktivitäten von Unternehmen einzig über die Kreditförderung verringert die Flexibilität“, moniert der Technologieexperte.