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Vulcan Energy erhält 104 Millionen Euro an Fördermitteln

Cris Moreno, Chef von Vulcan Energy Resources: Der Rohstoff ist der Treiber der Energiewende.
Sebastian Gabriel)Karlsruhe . Das Karlsruher Rohstoffunternehmen Vulcan Energy erhält vom Bund und den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen Fördermittel in Höhe von rund 104 Millionen Euro. Ziel ist es, damit die Lithiumgewinnung und -verarbeitung im industriellen Maßstab für die europäische Batterie- und Automobilindustrie aufzubauen und die Versorgungssicherheit mit Lithium in Deutschland und Europa zu stärken. Vulcan Energy extrahiert Lithium aus dem Solewasser des Oberrheingrabens im rheinland-pfälzischen Landau. Aus dem Rohstoff wird dann Lithiumchlorid produziert, das im hessischen Frankfurt-Höchst zu batteriefertigem Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) verarbeitet wird. Erst im März 2025 wurde das Projekt in Landau durch die EU-Kommission zum strategischen Projekt im Rahmen des Critical Raw Materials Act in der EU gewählt.
Bis zu 24.000 Tonnen Lithium für 500.000 Elektrofahrzeugbatterien
Mit dem Geld von Bund und den beiden Ländern soll der Aufbau der beiden kommerziellen Produktionsanlagen unterstützt werden: der Lithiumextraktionsanlage (LEP) zur Gewinnung von Lithiumchlorid in Landau sowie der Lithiumanlage (CLP) zur Weiterverarbeitung zu Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) in Frankfurt-Höchst. Die Anlagen haben die Kapazität jährlich bis zu 24.000 Tonnen LHM herzustellen, was für die Produktion von rund 500.000 Elektrofahrzeugbatterien pro Jahr ausreicht.
Im Oberrheingraben nutzt Vulcan die natürlich vorkommende Erdwärme zur kommunalen Wärmeversorgung und will zugleich Lithium aus unterirdischen geothermischen Solen gewinnen, um dieses zu batteriefertigem Material weiterzuverarbeiten. „Der Rohstoff ist der Treiber der Energiewende und entscheidend für den Umstieg zur Elektromobilität“, so Unternehmenschef Cris Moreno.
Fördermittel stehen unter Bedingungen
Für die Fördermittel gibt es allerdings klare Bedingungen. Vulcan Energy muss bis zum 1. September 2025 die komplette Projektfinanzierung unter Dach und Fach bringen. Bis Januar 2026 müssen die Bauarbeiten beginnen. Zusätzlich ist eine 150-Millionen-Euro-Beteiligung des deutschen Rohstofffonds bis März 2026 erforderlich.
Vulcan Energy besitzt insgesamt 16 Aufsuchungslizenzen im Oberrheingraben, einem geologisch besonders geeigneten Gebiet für die Lithiumgewinnung aus Thermalwasser. Diese Lizenzen erstrecken sich über Teile von Rheinland-Pfalz, Südhessen und Baden-Württemberg.