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Unwetter

Schlossfenster bei Unwetter im August 1785 zerstört

Am 3. August 1785 wurde Mannheim von einem verheerenden Unwetter heimgesucht. Gewaltige Hagelkörner zerstörten Hunderte Fenster des Barockschlosses, verwüsteten Stadt und Umland.

Ein gewaltiges Gewitter sorgte im Jahr 1785 dafür, dass große Hagelkörner die Fenster des Barockschlosses zerstörten.

Staatliche Schlösser und Gärten)

Mannheim. Zeitzeugen berichteten von einem Naturereignis ohnegleichen, wie die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) dazu mitteilen.

In seiner Geschichte Mannheims berichtete Jakob Baroggio 1861 von einem Unwetter, „wie (es) noch nie erlebt wurde“ und auch das Marchivum erinnert im „Chronikstar“ an das Gewitter, das die ganze Stadt traf.

Zeitgenossen berichten von bisher noch nicht erlebten Gewittern

Den eindrücklichsten Bericht bieten Zeitgenossen: In der Mannheimer Zeitung vom 6. August und in der Karlsruher Zeitung vom 8. August 1785 findet sich die Schilderung des Wetterereignisses: Es handelte sich dabei um eines „der heftigsten Gewitter, dergleichen hier noch kein Mensch erlebt hat“.

Einzelne Hagelkörner sollen laut Bericht um die 300 Gramm schwer gewesen sein. „Schon diese auffallende Schwere war hinreichend die Gegenstände zu zerschmettern; hierzu half aber noch mehr die Gewalt des Windes, wodurch sie wie aus Geschossen getrieben auffuhren.“

Kein einziges Schlossfenster blieb verschont

Zahlreiche Gebäude in der Stadt waren betroffen, allen voran das Schloss: „Die ganze Süd- und Westseite des Kurfürstlichen Schlosses war der Gewalt dieses Wetters gänzlich ausgesetzt, und von den vielen hundert mit Spiegelscheiben versehenen Fenster ist kein einziges verschont geblieben, so daß die Wiederherstellung mehrere tausend Gulden kosten wird.“

Auch das Umland war betroffen: „Die stärksten Bäume liegen gestreckt da, die Dächer sind abgedeckt, kein Fenster ist mehr ganz, das in tausendfältigem Schmuck und Segen da gestandene Getreide liegt in verworrenen Halmen ausgedroschen zur Erde, das aufblühende Welschkorn, der Hanf, der Tabak, das Obst, die schönen Weintrauben sind zerschlagen, zersplittert“. (sta/rik)

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