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Baden-Württemberg beim Glasfaserausbau noch immer weit hinten

Baden-Württemberg ist nach dem Saarland das Bundesland in dem der Ausbau des Glasfasernetzes am lansgsamsten vorangeht.
IMAGO/mix1)Stuttgart/Berlin. Baden-Württemberg gehört nach wie vor zu den Schlusslichtern unter den Bundesländern beim Ausbau der Glasfasernetze. Wie der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) in seiner am Donnerstag vorgestellten Marktanalyse ermittelt hat, lagen Ende Juni bei 32,8 Prozent der Haushalte, Unternehmen und Behörden Glasfaserkabel in der Straße. Weniger waren es nur im Saarland mit 23,8 Prozent. Spitzenreiter Schleswig-Holstein kommt auf eine Ausbauquote von 92,7 Prozent. Immerhin konnte Baden-Württemberg binnen eines Jahres die Ausbauquote um rund zehn Prozent steigern. Bundesweit wurde in diesem Jahr erstmals die 50-Prozent-Marke überschritten.
Schlecht schneidet der Südwesten auch bei den tatsächlichen Glasfaseranschlüssen ab. Hierzulande nutzen 14,8 Prozent aller Endkunden einen Glasfaseranschluss, Schlusslicht Saarland kommt auf 12,6 Prozent. Auch hier liegt das nördlichste Bundesland ganz vorn. Fast zwei Drittel der Schleswig-Holsteiner sind bereits an superschnelles Internet angeschlossen.
Breko-Chef: Betreibermodell bremst im Südwesten den Ausbau
Für den langsamen Ausbau im Südwesten Deutschlands sieht Breko-Geschäftsführer Stephan Albers vor allem regulatorische Gründe. Das Betreibermodell, bei dem die Kommunen in der Verantwortung für den Ausbau sind, habe viel Komplexität in die Prozesse gebracht. Es mache mehr Abstimmung nötig und das verlangsame das Ausbautempo.
Politisch sei zudem wichtig, den Glasfaserausbau zur Chefsache des zuständigen Ministers zu machen. Das sei in Bayern und Baden-Württemberg nicht immer so gewesen, in den Ländern, die weiter sind dagegen schon. Und Baden-Württemberg hat länger als viele andere Länder gebraucht, um die Kooperation zwischen Kommunen, lokalen Netzbetreibern und den großen Telekommunikationsunternehmen zu institutionalisieren. Der Glasfaserpakt wurde erst Mitte Juli unterzeichnet.
Für die Marktanalyse hatte der Breko, der die Konkurrenten der großen Festnetzbetreiber vertritt, mehr als 200 Telekommunikationsunternehmen befragen lassen.