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Auch Konzernchefs sollten Fehler machen dürfen

Porsche will die Batteriezellenentwicklung- und produktion seiner Tocher Cellforce weitgehend einstellen.
Cellforce-Group)Die deutsche Autoindustrie hat es derzeit nicht leicht. Zu den mauen Absatzzahlen und Gewinnwarnungen kommt die Kritik im Elektroautosegment, gegenüber der Konkurrenz, vor allem der aus China, ins Hintertreffen geraten zu sein. Doch wenn die Konzerne entscheiden, technologisch voranzugehen, wie etwa Porsche mit der eigenen Batteriefertigung, und dabei scheitern, gelten Konzernchefs, in diesem Fall Oliver Blume, schnell in der medialen Öffentlichkeit als angezählt. Doch das sind sie auch, wenn sie sich aufs traditionelle Geschäft beschränken und Verkäufe, Erlöse und der Aktienkurs wegen fehlender Innovationen vor sich hindümpeln.
Auch etablierten Unternehmen mehr Start-Up-Mentalität zubilligen
Nun geht es nicht darum, Mitleid für die obersten Wirtschaftsbosse in Deutschland zu erheischen, schließlich wird ihr Wirken und dessen kritische Würdigung mit einem üppigen Schmerzensgeld, sprich Vergütungen in Millionenhöhe, versüßt. Doch sollte man auch Großunternehmen und deren Chefs ein wenig mehr Start-up-Kultur zubilligen, und zwar die, die im Ausland gepflegt wird. In anderen Ländern, etwa den USA, gilt es nicht als Scheitern, wenn Gründer eine Idee um- und dabei in den Sand setzen. Es gilt als Mut und Tatkraft, einen zweiten und dritten Versuch zu wagen. Denn Fehler tragen dazu bei, den Blick auf die Dinge zu schärfen, egal ob bei technologischen Entwicklungen oder Geschäftsmodellen.
Und das gilt nicht nur für junge Unternehmen. Auch Konzerne und deren Bosse müssen Fehler machen dürfen, um voranzukommen.