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Kolumne Christoph Sonntag

Sommer, Sonne – und ein Schietwettermantel

Wir verreisen traditionell über Pfingsten und bleiben die Sommerferien zu Hause; hier ist dann heiß und mediterran, die Stadt ist leer, man findet sogar in Stuttgart einen Parkplatz und kann das Leben genießen. Im vergangenen Jahr wollten wir über Pfingsten Verwandtschaft in La Rochelle besuchen. Drei Tage vorher die Erkenntnis: Dort ist es kalt und […]
Personen auf bunten Schwimmreifen im Pool, Porträt eines Mannes im Anzug.

Christoph Sonntag, Jahrgang 1962, ist Buchautor, Moderator, diplomierter Landschaftsarchitekt und Kabarettist.

Oneinchpunch via Canva.com, Porträt: imago images/STAR-MEDIA)

Wir verreisen traditionell über Pfingsten und bleiben die Sommerferien zu Hause; hier ist dann heiß und mediterran, die Stadt ist leer, man findet sogar in Stuttgart einen Parkplatz und kann das Leben genießen.

Im vergangenen Jahr wollten wir über Pfingsten Verwandtschaft in La Rochelle besuchen. Drei Tage vorher die Erkenntnis: Dort ist es kalt und regnerisch. Ebenso an den oberitalienischen Seen inklusive Riviera und Côte d’Azur. Die einzige Lücke in den europäischen Wolken war offensichtlich und ausschließlich den Nordfriesischen Inseln gegönnt. Also sind wir auf Sylt.

Urlaub in Italien mit Meer und Sonne war das Übliche

Da hat es mich, ehrlich gesagt, nie hingezogen, ich bin, was Sommerurlaub angeht, mit Bibione an der Adria sozialisiert worden. Sommerurlaub heißt für mich, das Meer muss in der Nähe sein inklusive Strandbar, es muss knackig heiß sein und das Essen anders schmecken. Erstaunlicherweise war das auf Sylt gegeben, ich war begeistert von dieser andersartigen, beeindruckenden Landschaft, von der unglaublichen Freundlichkeit der Menschen und natürlich auch von dem unglaublich wunderbaren Sommerwetter.

Am Ende dieses Überraschungsurlaubs drängte mich meine Frau dazu, einen „Schietwettermantel“ zu kaufen. Sowas brauche ich zwar nicht, aber er war massiv runtergesetzt, weil es auf Sylt so heiß war. Also habe ich ihn gekauft.

In diesem Sommer leistet der Schietwettermantel gute Dienste

Dieses Jahr sind wir in den Sommerferien wieder zu Hause. Fast den ganzen Juli konnte ich den Schietwettermantel gut tragen über meiner Herbstkleidung. Bei den Topfpflanzen im Garten musste regelmäßig das Stauwasser abgegossen werden, bei Regen ist dazu ein Schietwettermantel klasse.

Unsere Nachbarn haben sich den ganzen Juni über einen Swimmingpool gebaut, damit sie im heißen Juli schön planschen können. Ich habe mich den ganzen Juli vor ihnen versteckt. Ich wollte vermeiden, dass sie mich bitten, ihnen meinen Schietwettermantel und den Regenschirm auszuleihen. Ich habe beides selbst gebraucht.

Und, verehrte Leserinnen, verehrter Leser, während Sie das lesen, herrschen wahrscheinlich wieder 38 Grad Celsius und wir machen uns Gedanken, warum dieser Sommer so schrecklich heiß ist. Deutschland halt.

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