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Harte Einschnitte bei Putzmeister geplant

Weil die Nachfrage nach Betonpumpen bei Putzmeister nach Unternehmensangaben schwächelt, will das Unternehmen Personal abbauen.
dpa/Jörg Hüttenhölscher)Aichtal. Der Baugerätehersteller Putzmeister plant einen weiteren Personalabbau. Am Stammsitz in Aichtal südöstlich von Stuttgart sollen 140 Arbeitsplätze wegfallen, wie die Industriegewerkschaft (IG) Metall Anfang der Woche mitteilte. Von den Plänen hätten die Mitarbeiter durch einen Aushang der Geschäftsführung erfahren, erklärte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Esslingen, Alessandro Lieb gegenüber dem Staatsanzeiger.
Es ist nicht der erste Personalabbau bei dem 1958 gegründeten Unternehmen. Im vergangenen Jahr verkündete die Firmengruppe, die seit 2012 zum chinesischen Baumaschinenkonzern Sany gehört, die Schließung von zwei Werken. Damit fielen in Heimertingen im bayerischen Unterallgäu und im hessischen Gründau 280 Jobs weg.
Betriebsrat vermisst eine Zukunftsperspektive für Aichtal
Derzeit beschäftigt die Putzmeister-Gruppe im Inland noch rund 1100 Mitarbeiter. Mit dem nun geplanten Abbau wären damit innerhalb von zwei Jahren fast ein Drittel der Stellen im Inland gestrichen worden. Weltweit hat Putzmeister rund 3600 Mitarbeiter.
Der Betriebsratsvorsitzende von Putzmeister, Jörg Löffler kritisierte, dass das Management keine „belastbare Zukunftsperspektive“ für den Standort Aichtal vorgelegt habe. „Statt Verantwortung zu übernehmen, setzt man auf Kahlschlag“, erklärte Löffler in einer Mitteilung der IG Metall.
Das Unternehmen reagierte auf eine Anfrage nicht. Gegenüber der Esslinger Zeitung begründete ein Putzmeister-Sprecher die Einschnitte damit, dass der europäische Markt schon seit Längerem schwächele und sich auch die „globalen Kernmärkte sich dauerhaft rückläufig entwickeln“ würden.
Umsatz und Produktion sind 2023 noch deutlich gewachsen
Allerdings hatte die Putzmeister Holding im Geschäftsbericht 2023, dem letzten bisher veröffentlichten, noch von Rekordzahlen berichtet. Sowohl die Stückzahlen der produzierten Maschinen und Fahrzeuge, als auch der Umsatz waren deutlich gestiegen. Und in anderen Regionen der Welt wird Personal aufgebaut. So wurde die Stahlproduktion aus Gründau in die Türkei verlagert, wo die Gruppe bereits ein Werk betreibt.
Der Stellenabbau soll dem Sprecher zufolge so „sozialverträglich wie möglich“ erfolgen. Konkrete Verhandlungen gibt es aber laut IG Metall noch nicht.