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Gebäudesanierung muss neu justiert werden

Um beim Klimaschutz im Gebäudesektor voranzukommen, muss die Politik auch stärker das Verbraucherverhalten in den Blick nehmen.
IMAGO/APress)Es sind keine grundlegend neuen Erkenntnisse, die das Modellprojekt des kommunalen Heidelberger Wohnungsbauunternehmens GGH gemeinsam mit der TU München liefert. Doch es untermauert, was Praktiker aus der Bau- und Wohnungswirtschaft, aber auch Planer, egal ob mit oder ohne Lehrstuhl, schon seit Jahren kritisieren. Die Wohnbaupolitik ist hierzulande viel zu stark nur auf die Energieeffizienz ausgerichtet. Das Verhältnis von Ziel und Mitteln ist beim Klimaschutz im Gebäudesektor nicht wirklich im Blick, die Maximallösung das Maß der Dinge.
Energiepolitik sollte Verbraucher in den Blick nehmen
Doch mit diesem Ansatz wird die eigentlich gewollte flächendeckende Sanierung des Gebäudebestands in Deutschland in den nächsten 20 Jahren nicht zu schaffen sein. Wenn eine Sanierung nach dem Energieeffizienzhausstandard EH 55 mehr als das Doppelte einer ordentlichen, aber abgespeckten, Sanierung kostet, ist klar, dass Immobilienunternehmen deutlich weniger Wohnungen energetisch ertüchtigen können, wenn sie die Kriterien für Fördermittel erfüllen wollen.
Um die Sanierungsquote endlich dauerhaft zu erhöhen, braucht es eine Neuausrichtung der Förderung. Es muss gefördert werden, was zur Reduzierung von Treibhausgasen führt und kosteneffizient ist. Und die Energiepolitik sollte auch die Verbraucher in den Blick nehmen. Denn die sorgen nach Sanierungen häufig dafür, dass trotz Dämmung und neuer Fenster mehr verheizt wird als zuvor. Anreize für sparsame Mieter wären besser als pauschale Entlastungen.