Zivilmilitärische Zusammenarbeit 

Reservisten treffen Katastrophenschützer

Das Kreisverbindungskommando Stuttgart hat gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe einen Ausbildungstag organisiert. Rund 45 Teilnehmer waren dabei. Die Verbundausbildung zeigte am Montag, wie die zivil-militärische Zusammenarbeit schon jetzt gelebt wird. 
Fünf Personen in Uniformen vor einem geöffneten Einsatzfahrzeug.

Jan Nathem von der Johanniter-Unfall-Hilfe Stuttgart erklärt Bundeswehr-Reservisten verschiedener Kreisverbindungskommandos ein Katastrophenschutz-Fahrzeug.

Jennifer Reich)

Stuttgart. Die Kreisverbindungskommandos (KVK) der Bundeswehr bezeichnet der Kommandeur des Landeskommandos, Michael Giss, als Scharnier zwischen Militär und Zivilisten. Wie die zivil-militärische Zusammenarbeit schon jetzt gelebt wird, wurde Anfang dieser Woche bei der Verbundausbildung des KVK Stuttgart deutlich.

Rund 45 Teilnehmer kamen zusammen: Reservisten, Rettungsdienstler, Technisches Hilfswerk und Mitarbeiter des Regierungspräsidiums (RP) Stuttgart. Das Ziel: Sich besser kennenlernen, wissen, was die anderen Organisationen tun, welche Fähigkeiten und Bedürfnisse sie haben und wie sie in der zivilen Verteidigung zusammenwirken können.

Was ist zu tun, wenn es einen Massenanfall von Verletzten gibt?

Organisiert hat den Tag der Leiter des Kreisverbindungskommandos, Stefan Lueginger, zusammen mit der Johanniter-Unfall-Hilfe. Lueginger ist Oberstleutnant der Reserve, das bedeutet, er macht das als Reservist ehrenamtlich, also neben seinem eigentlichen Beruf. Aber es ist ihm ein Anliegen, die Strukturen der zivil-militärischen Zusammenarbeit zu stärken.

Es geht an diesem Tag unter anderem darum, was zu tun ist, wenn es zu zahlreichen Verletzten kommt. Von einem Massenanfall von Verletzten ist dann die Rede. Wie wirken Bundeswehr und Rettungsdienst dann zusammen? Wie können Verletzte über größere Strecken transportiert werden?

Björn Henzler, Referent für Katastrophenschutz des RP Stuttgart, erläutert den Reservisten, wie der Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg aufgestellt ist, welche Einheiten mitwirken und welche Neuerungen angesichts der aktuellen Bedrohungslage mit Blick auf die Zivile Verteidigung angedacht oder angestoßen sind.

Die Johanniter stellen ihre Katastrophenschutzfahrzeuge vor

Ganz praktisch folgt dann nach einem Theorieteil die Fahrzeugkunde: Anke Moritz und Jan Nathem von der Johanniter-Unfall-Hilfe stellen die Fahrzeuge einer Katastrophenschutzeinheit vor. Das sind Katastrophenschutzfahrzeuge, die das Land im Bedarf heranziehen kann. Drei Stück werden den Reservisten gezeigt, es wird Material gezeigt und erklärt, die Reservisten stellen viele Fragen, ihr Interesse ist groß.

Zum Abschluss besuchten die Militärs und die Zivilisten noch den Rettungszug der Deutschen Bahn, der in Kornwestheim steht. Bei einer Begehung ging es um seine Ausstattung und darum, wie im Ernstfall, einem Unfall im Tunnel, Patienten aufgenommen werden und auf Rettungswagen umgeladen werden. Der Rettungszug wird von der Bahn, den Johannitern und der Branddirektion Stuttgart betrieben.

In eigener Sache:

Am 11. November geht es beim zweiten BOS-Fachtag des Staatsanzeigers im Landratsamt in Ludwigsburg um die zivil-militärische Zusammenarbeit. Weitere Informationen und Anmeldung: https://akademie.staatsanzeiger.de/bos-tag-2025/

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